Ecuador – das Land am Äquator (Quito – Otavalo)

Ein neues Land stand auf der Liste: Ecuador. Es ist für uns das Land über das wir bisher am wenigsten Informationen haben und somit eine Reise ins Ungewisse. Von Kolumbien ging es per Flugzeug von Medellin über Bogotá nach Quito. Die Hauptstadt von Ecuador hat 2,7 Mio. Einwohner und liegt in den Anden auf 2850 m, umgeben von schneebedeckten Berggipfeln und Vulkanen.

Wir kamen hier mit gemischten Gefühlen an, da wir ganz unterschiedliche Dinge über Quito gehört hatten. So fanden viele Quito ganz toll, andere weniger, doch alle sagten, dass man abends vorsichtig sein muss, immer ein Taxi nehmen und nicht alleine die Stadt erkunden, da man sonst sehr leicht überfallen werden kann. Aber zum Glück sind wir von solchen Dingen bisher verschont geblieben und Quito hat sich von seiner guten Seite gezeigt :-).

Wir kamen am Mittwoch Nachmittag in Quito an und brauchten erst mal über eine Stunde mit dem Taxi vom neuen Flugplatz in die Altstadt, wo wir bereits ein Hostel gebucht hatten, das Secret Garden in der Altstadt von Quito. Das Hostel hat eine schöne Dachterrasse mit einem tollen Blick auf Quitos Altstadt, dort verbrachten wir einige Zeit. Quito wurde von der UNESCO 1979 als erste Stadt überhaupt zum Weltkulturerbe ernannt, die Altstadt ist auch wahrlich gespickt mit schönen Kolonialbauten und Kirchen.

Am Donnerstagmorgen erkundeten wir mit einer kostenlosen Stadtführung erst einmal die Altstadt um einen Überblick zu bekommen. Mit unserer kleinen Gruppe liefen wir an interessanten Plätzen, Kirchen und anderen Gebäuden vorbei und erhielten ein paar interessante Infos von unserem Guide. Anschliessend erkundeten wir Quito noch ein wenig auf eigene Faust; unter anderem sind wir auf die Basilika hochgeklettert, von der man einen tollen Blick über die Stadt hat.

Quito unterscheidet sich doch um einiges von den meisten kolumbianischen Städten, so sind zum Beispiel fast alle Häuser hier verputzt und haben einen farbigen Hausanstrich. Aber auch die Menschen sind anders, in Ecuador sind deutlich mehr Menschen indigener Abstammung auf den Strassen zu sehen als in Kolumbien, wo ein viel größerer Mix unterschiedlicher Rassen herrscht. So sind die Menschen hier auch deutliche kleiner als in Kolumbien, das wird sich aber wohl in den anderen Andenländern nicht ändern. Die Menschen sind meiner Meinung nach auch verschlossener als die Kolumbianer, die immer sehr fröhlich, freundlich und hilfsbereit waren. Des Weiteren muss man sich erst einmal wieder mit einer andern Währung auseinandersetzten, nach den Pesos in Kolumbien wird in Ecuador seit dem Jahr 2000 mit US Dollar bezahlt!

Da wir hier in Südamerika ständig in den Hostels unterwegs sind, lernen wir auch immer wieder neue, interessante Leute kennen und sehr viele sagten uns, dass wir doch unbedingt die Galapagos Inseln besuchen sollten, dies sei ein einmaliges Erlebnis. Mit den Galapagos Inseln hatten wir uns im Vorfeld noch gar nicht beschäftigt, das sollte sich aber in den nächsten zwei Tagen ändern. So waren wir am Nachmittag in unterschiedlichen Reisebüros um Informationen über einen möglichen Galapagos Trip zu erhalten, zusätzlich zu den ganzen Infos, die wir von den anderen Reisenden bereits bekommen hatten. So lernten wir auch Monika und Kristian aus Dänemark kennen, mit denen wir am Freitag einen Ausflug nach Otavalo, ca. 100 km nördlich von Quito, unternommen haben. Von Otavalo haben wir bereits viel gehört, vor allem von dem großen, bunten Markt am Samstag. Bevor wir aber am Freitag Mittag Richtung Otavalo aufbrachen, haben wir uns dazu entschieden Flüge und eine Bootstour auf die Galapagos Inseln zu buchen, und wir haben auch eine passende Cruise gefunden, die ab Sonntag für 8 Tage verschiedene Inseln im Südosten der Inselgruppe ansteuert.

Am Freitag gings nun aber erst mal nach Otavalo, mit dem Bus für 2,50 $ von Quito aus. Die Fahrt dauerte alles in allem Runde 3 Stunden, für uns mal eine vergleichsweise kurze Fahrt. Nachdem wir in unserem hübschen Hostel Doña Esther eingecheckt hatten und eine Kleinigkeit Essen waren, sind wir zum Kondorpark gefahren, einem Vogelpark, der auch eine Flugshow im Programm hat. Leider wurden hier die Zeiten geändert, so dass wir zu spät ankamen, aber wir konnten immer noch die Tiere bewundern, vor allem den Kondor, den größten Vogel der Welt. Der Park lag auf einem Hügel von dem man einen schönen Blick auf die umliegenden Berggipfel und eine Lagune hatte.

Am nächsten Morgen wollten wir zuerst den Viehmarkt besuchen, leider sind wir dort erst um 10 Uhr angekommen, da wir uns beim Frühstück ein wenig verquatscht hatten… Nach einem kleinen Spaziergang durch Otavalo kamen wir endlich an und wir konnten noch einige Tiere wie z.B. Rinder, Schweine, Lamas, Hühner, Meerschweinchen oder Hunde auf dem Markt sehen, die hier verkauft wurden. Die kleinen Küken werden in Kartons gehalten, die großen Hühner an den Beinen zusammengebunden und so nach Hause getragen. Kleine Tiere wie Meerschweinchen werden in Säcken über die Schulter geworfen, die quicken dann fuerchterlich. Die Schweine, Kälbchen und Schafe wurden an Leinen und Stricken gehalten, so das diese direkt nach Hause oder zum Pickup geführt werden konnten.

Nach dem Viehmarkt sind wir auf den bekannten Markt in der Stadtmitte auf dem vor allem Kleidung und Schmuck angeboten wurde. Man hatte das Gefühl, dass die halbe Stadt ein Markt war, überall standen die Händler mit ihren bunten Marktständen und boten ihre Waren an. Auch hier waren vor allem viele alte traditionell gekleidete Frauen zu sehen: lange dunkle Röcke, weisse, bestickte Blusen und bunte Tücher um die Schultern und auf dem Kopf, die Haare meistens im Zopf und mit bunten Bändern umwickelt. Dazu viele Goldketten und schwarze Sandalen.

Ein bisschen mussten wir natürlich auch zuschlagen und kauften einige Kleinigkeiten ein, bin mal gespannt wie wir das alles transportieren werden…

Am Nachmittag fuhren wir wieder zurück, wir wollten nicht zu spät in Quito ankommen, da unser Flug auf die Galapagos Inseln am Sonntagmorgen früh los ging und den wollten wir natürlich auch auf keinen Fall verpassen.

Was wir alles auf den Galapagos Inseln zu sehen bekamen und erlebten, wird im nächsten Artikel veröffentlicht, das ist einiges…