Ningaloo snorkeling (Coral Bay – Cape Range NP – Bullara Station)


Nachdem der Blog heute nicht mehr erreichbar war, musste ich hier am Pardoo Roadhouse Campground noch ne Nachtsitzung einlegen. Dabei ist es hier so heiss und schwül, dass man es kaum aushält.  0:00 Uhr jetzt läuft der Blog endlich wieder …


Neben dem Great Barrier Reef an der Ostküste, ist das Ningaloo Reef das zweite große Riff des Kontinents. Es liegt an der Nordwestküste zwischen Coral Bay und Exmouth, ist 260 km lang und ebenfalls Weltnaturerbe. Praktischerweise verläuft es sehr nah am Strand, so dass man an vielen Orten direkt von Strand aus losschnorcheln kann, was wir in den nächsten Tagen ausgiebig machten.

 

Von beiden Orten werden Walhai – und Mantatouren angeboten. Laut Wetterbericht sollte es die nächsten zwei Tage sehr windig in Coral Bay sein, so dass wir uns entschieden die Walhaitour am Sonntag von Exmouth aus zu machen. Es sollte auch eines unserer Highlights unserer Australienreise werden.

Coral Bay, ein kleines Kaff mit zwei Campingplätzen, ein paar Häuschen und zwei kleinen Tante Emma Supermärkten. Aber es ist viel los, kein Wunder, da Coral Bay von Süden kommend die erste Anlaufstelle am Ningaloo Riff ist. Wir hatten uns auf dem People´s Campground einen Platz gesucht, leider waren die Beachfont Stellplätze schon ausgebucht, so mussten wir einen Platz weiter hinten nehmen.  Am nächsten Morgen ließen wir es nach der langen Fahrt von Canarvon hierher erst einmal ruhig angehen, gemütliches Frühstück und dann zum Strand. Der weiße Strand ist wirklich schön, allerdings ist ganz schön was los, anders als im Francois Peron NP. Zum Schnorcheln fanden wir es auch schön, es gibt hier so viele Korallen, an vielen Stellen sieht man keinen Sand mehr am Meeresboden. Mit der Sicht unter Wasser ist es leider so eine Sache, da erst vor einer Woche die Korallenblüte stattfand, immer am ersten Vollmond im März hier am Riff, ist das Wasser nicht so klar, dazu kommt natürlich auch der Sand und eine relativ starke Strömung. Das Schöne war aber, dass die Korallen einen sehr gesunden Eindruck machten und nicht abgestorben waren, und wir konnten viele unterschiedliche Rifffische sehen. Zum Mittag gingen wir in ein kleines Restaurant und stellten den letzten Artikel online. Zum Nachtisch gabs einen leckeren Eiscafe, bei der Hitze einfach supi. Am Nachmittag gingen wir noch einen zweites Mal Schnorchel, ein wenig weiter auf der rechten Seite bei einsetzender Ebbe.

Von Nina bekamen wir den Tipp am Five Fingers Reef Schnorcheln zu gehen. Dieser Strand ist ein paar Kilometer von Coral Bay entfernt und nur per 4WD erreichbar. Also wieder mal Luft abgelassen und dann gings einen schönen Sandtrack in Richtung Dünen zum Strand. Ohne Allrad wäre man hier im weichen Sand auf jeden Fall stecken geblieben. Es war nur ein weiteres Auto hundert Meter neben uns am Strand, sonst nur Meer, Sand und Sonne. Schnorchelsachen zusammengesucht und auf ins Wasser. Hier gab es wieder andere Korallen als in Coral Bay zu sehen und mehr Sand, aber dafür mehr Fische und Schildkröten. Joana entdeckte 3 Schildkröten, die mehr oder weniger Scheu waren. Eine war so relaxed das sie mind. 15 min mit uns schwamm und wir tolle Videos machen konnten. Das Wasser ist innerhalb des Riffs nicht tiefer als 3 Meter, so dass man sich wie in einem großen Aquarium vorkommt. Kurz vor Ende sah ich noch einen blue spotted Ray (Rochen), der aber sehr scheu war und sich schnell unter einem Korallenstock versteckte. Es sollte aber nicht der Letze sein, den wir zu sehen bekamen. Nach dem Schnorcheln, was immer hungrig macht, sind wir noch einen Salat und Prawns essen gegangen, bevor wir uns auf den Weg zum Cape Range NP bei Exmouth machten.

Das war die zweite Unbekannte in dieser Woche, es gibt zwei Wege dort hinzukommen, über Exmouth von Norden führt eine geteerte Strasse in den Park, und von Süden an der Westküste entlang ein wesentlich kürzerer 4WD-Track, an dessen Ende der Yardie Creek gequert werden muss. Leider konnten wir keine qualifizierten Aussagen bekommen wieviel Wasser im Fluss ist und wie der Track den sei. Wir hörten von allen, dass man mehrere Stunden braucht und der Weg sehr schlecht sei. Im Yardie Creek ist zwar kein Süßwasser, aber er wird durch die Gezeiten mit Meerwasser versorgt. Das heißt man sollte nur bei Ebbe durch, aber ob es weichen Sand dort gibt wollte oder konnte uns keiner sagen. Da wir nur mit einem Mietwagen unterwegs sind und Wasserschäden nicht abgedeckt sind und wir dort auch nicht alleine liegen bleiben wollten, entschieden wir uns für die langweilige Variante über Exmouth.

Also zwei Stunden im Auto bis Exmouth, kurz vollgetankt und dann nach Süden in den Cape Range NP. Wir hatten zuvor schon für zwei Nächte den Mandu North Campground gebucht, man muss das zuvor online machen oder im Visitor Center am Anfang des Nationalparks. Als wir ankamen, war das Visitor Center schon geschlossen, die machen schon um 3:30 Uhr zu, wir also zu unserem Campground, Stühle raus und uns umgeschaut. Viel gibt’s nicht, nur ein Klohäuschen, 5 Stellplätze und einen Picknicktisch. Mit Schatten ist es aber so eine Sache hier im Nationalpark, da es kaum Bäume gibt. Am Abend gabs dann mal wieder mexikanisches Essen, Tacos, mit leckerster Guacamole und feurigere Salsa, die Chillies hier sind ordentlich scharf ?.

Am nächsten Morgen gings dann nach einen schnellen Frühstückssnack zur Mandu Mandu Gorge, das ist ein Flussbett, in dem aber schon lange keine Wasser mehr floss. Hier regnet es kaum. Exmouth hat mehr als 300 Sonnentage im Jahr, das sagt schon alles. Wir wollten früh hin, da es sonst zu heiß wird und wir auch kein Tier zu Gesicht bekommen, da die in der Hitze auch lieber im Schatten liegen. Aber es hat sich gelohnt. Nach ca 10 min, als die Felsen ein wenig höher wurden sahen wir die ersten black footed rock wallabies in den Felsen sitzen. Diese sind deutlich kleiner als ihre Verwandten, die Kängurus. Sie sind grau mit schwarzen und weißen Streifen an der Seite. Außerdem sind sie viel seltener als ihre Artverwandten. Der Wanderweg führte durchs Flussbett hinauf zur Felskante, wo es dann zum Parkplatz zurückging. Wir waren gemütlich 2 Stunden unterwegs. Noch zu früh zum Schnorcheln, machten wir uns jetzt ins Visitor Center auf, ist hier alles nicht so weit auseinander um noch ein paar Infos zu bekommen und um den Campground für die kommende Nacht umzubuchen. Joana fand unseren Stellplatz direkt neben dem Klo nicht so toll und wir hatten auch keinen Sandstrand. Also fragten wir die netten Damen bei der Info und es klappte. Wir konnten auf dem Kurajong Stellplatz 22 nächtigen. Zuvor gings aber nochmal zum Schnorcheln, man sagte uns das der Oyster Stack sehr gut sein soll, aber nur bei Flut, da man sonst die Korallen und sich selbst verletzen könnte. Und es war Flut, wir also zum Strand. Es gab wieder andere Korallenarten zu sehen und viele Rifffische, leider keine Schildkröten, war wohl zu viel los. Die Korallenstöcke waren manchmal wirklich sehr flach unter der Oberfläche, so dass man mit den Flossen gut aufpassen musste. Nach dem schönen Schnorcheln futterten wir erstmal unseren leckeren Kartoffelsalat, den wir vorher vorbereitet hatten, war mal richtig geil. Wir hatten beim Strand in der Nähe des Visitor Centers einige Bäume gesehen, und Joana wollte dorthin um unsere Hängematte aufzuhängen. Bisher war das leider nicht allzu oft möglich, da auf den Campgrounds und auch sonst die benötigten Bäume fehlen. Wir hatten Glück: Hängemattenbäume und Schatten. Also erstmal relaxen. Dann gings am Lakeside Beach nochmals schnorcheln, wir sahen wieder Schildkröten und einen blue spotted ray, der sich diesmal auch besser filmen ließ.

Am späten Nachmittag gings auf den neuen Campground und da hoppelte direkt von unserer Campsite ein Känguru mit einem Kleinen davon. Wir hatten diesmal einen schönen Sandstrand, an dem wir zum Sonnenuntergang ein Gin Tonic tranken.

Am Samstag gings dann zum Yardie Creek, das ist die besagte Gorge, in der das Salzwasser vom Meer in das Flussbett gedrückt wird. Es wird eine Bootstour angeboten, die um 11 starten sollte. Da wir ein wenig zu früh dran waren, machten wir noch einen kleinen Hike am Fluss entlang und schauten uns den Creek vom Ufer an. Die letzte halbe Stunde gings nochmals in die Hängematte bevor die Bootstour startete. Wir waren ca 10 Personen und dementsprechend klein war das Boot. Unser Guide erklärte uns die Flora und Fauna des Yardie Creeks. Witzig ist, dass Yardie auf Aboriginal Creek bedeutet, also heißt der Fluss eigentlich „Creek Creek“, typisch australisch, meinte der Guide nur. Wir sahen auf der Tour knapp 20 rock wallabies, verschiede Vogelarten und Rochen im Wasser. Je weiter wir mit dem Boot den Fluss hinauffuhren, umso höher wurden die roten Felswände. An der flachsten Stelle im Fluss haben die Aborigines früher Steine wie kleine Stromschnellen aufgebaut um Fische zu fangen. Unser Guide meinte das dies vermutlich die ältesten von Menschen gefertigten Konstrukte wären, um die 30 000 Jahre alt, wer weiß… Am Ende der Tour zeigte er uns noch das Versteck eines western bowerbird (Laubenvogels), der um die Weibchen anzulocken alles was glänzt sowie verschiedene Tierknochen sammelt und diese zu seinem Versteck bringt. Unglaublich was das Vieh hier alles zusammenträgt, um seinen Weibchen zu imponieren, fast wie bei den Menschen auch.

Zur Abkühlung fuhren wir zur Turquoise Bay wieder mal Schnorcheln. Diese wunderschöne Bucht hatte es in sich und man musste ziemlich aufpassen, dass einen die Strömung nicht aufs offene Meer rauszieht.

Dann war Sonntagmorgen, Zeit für die Whaleshark Tour. Wir wurden von unserem Campground Yardie Homested kurz außerhalb des NP um kurz vor 8:00 Uhr abgeholt. Wir waren 19 Personen und wurden am Jetty mit dem Schlauchboot zu unserem Boot hinübergefahren. Dann gabs erstmal eine Einweisung von unseren Guides, drei Mädels, ein davon war auch unsere Unterwasserfotografin. Wir fuhren los und machten nach ca 30 min einen ersten Schnorchelstopp um die Ausrüstung zu testen. Wir hatten unser eigenes Schnorchelequipment dabei, so konnten wir den ersten Schnorchelstopp schon nutzen um die Korallenstöcke weiter draußen zu inspizieren. Hier war das Wasser klarer als in Strandnähe, da hier weniger Sand aufgewirbelt war, das lies schon mal Gutes für die Walhai hoffen. Dann gings weiter nach Süden und raus aufs offene Wasser, da die Walhaie nicht zwischen Riff und Strand schwimmen sondern außerhalb des Riffs. Von oben wurden wir durch ein kleines spotter plane begleitet, das beim Suchen half. Es ist ja nicht so einfach ein einzelnes Tier, selbst wenn es so groß wie ein Walhai ist, im pazifischen Ozean zu finden. Außerhalb des Riffs waren wir dann auch nicht mehr von den Wellen geschützt und der Seegang machte doch dem ein oder andern an Bord zu schaffen. Wir beiden saßen am Bug und genossen die Achterbahnfahrt mit Wasserspritzern. Dann ca 30 min später kam Amy und meinte, dass ein Walhai gesichtet wurde und wir uns doch bitte fertig machen sollten. Zuvor wurden wir in 2 Gruppen eingeteilt und es wurde erklärt wie man sich den Tieren nähern sollte und was nicht erlaubt ist. So darf man nicht vor dem Walhai und unter ihm schwimmen, sondern nur an der Seite oder hinter ihm und muss 3-4 m Abstand halten. Wir wurden Gruppe 1 zugeteilt mit Sarah als unserem Guide. Als erste sprang Amy mit der Unterwasserkamera ins Meer, dann Gruppe 1 hinterher. Amy zeigte uns die Richtung an, in die der Walhai schwimmt und dann hieß es „face in the water“. Und dann kommt er angeschwommen, zuerst sieht man nur blau und dann erscheint der Kopf und schon ist er neben einem und man muss Gas geben um mit ihm mitzuhalten. Unser Walhai war ca 6-7 Meter lang und wog ca 6-7 Tonnen. An seinen Seiten hingen Putzerfische, die ihn von Parasiten befreien. Auf seiner grauen Oberseite hat er weiße Punkte, die wie ein Fingerabdruck einmalig sind. Wir schwammen ca 5 min neben ihm her, bis das Signal „Stopp“ kam und wir wieder zusammenfanden und vom Boot aufgenommen wurden. Dann war Gruppe 2 an der Reihe. Kaum war Gruppe zwei an Bord hieß es wieder „get ready group one!“ Das ganze machten wir 4 Mal und jedes Mal war es eine andere Erfahrung mit dem Walhai im Wasser zu sein. Es war ein Männchen und machte einen entspannten Eindruck, wenn der Walhai sich gestört fühlen würde könnte er einfach abtauchen oder beschleunigen. Zum Abschluss fanden wir noch einen zweiten, kleineren Walhai mit ca 4-5 Meter Länge. Mit diesem machten wir auch noch einen Schnorchelgang, war für uns entspannter, da dieser langsamer schwamm als der erste. Der Name Walhai ist komplett verwirrend – weder Wal noch Hai – diese Tiere sind die größten Fische der Erde, und sie können bis zu 16 Meter lang werden und 100 Jahre alt. Hier zum Ningaloo Riff kommen sie jedes Jahr zur gleichen Zeit um Krill, die kleinsten Wassertierchen, zu futtern. Normalerweise sind sie Einzelgänger und schwimmen dicht unter der Wasseroberfläche. Es war echt der Hammer so nah an diesen Giganten zu sein und die Sicht im Wasser war auch gut, so das die Filme und Bilder der GoPro hoffentlich was geworden sind. Dann gabs ein leckeres Mittagessen auf dem Boot bevor wir noch eine abschließendes Riffschnorcheln machten. Hierbei sahen wir noch 2 riesige Rochen auf dem Meeresgrund unter uns im Sand liegen. Da wir Glück hatten und so schnell Walhaie gesehen hatten, waren wir auch schon wieder um 15:00 Uhr an der Jetty zurück. Wir wurden wieder zum Auto gebracht und duschten uns noch schnell am Campground ab. Wir wollten noch ne Stunde dem nächsten großen Ziel entgegenfahren, da es bis zum Karijini NP von Exmouth ca 6-7 Stunden Fahrzeit sind.

So stoppten wir auf der Bullara Station, einer Viehfarm mit 100.000 Hektar Größe. Hier ist ein kleiner Campground eingerichtet auf dem wir übernachten wollten. Am Abend gabs dann für alle frisch gebackenes Brot (damper) an der Feuerstelle, wo wir mit anderen Reisenden noch ein wenig quatschten. Am nächsten Morgen gabs dann an noch frischen Cappuccino und sehr leckere Scones. Und die nächste große Fahrtstrecke erwartet uns…

One thought on “Ningaloo snorkeling (Coral Bay – Cape Range NP – Bullara Station)

  1. Was kann noch schöner sein als das Schnorcheln im warmen Wasser in dieser interessanten Unterwasserwelt und anschliessendem relaxen und Grillen am Strand der Coral Bay ? –

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