„be crockwise“ and “ be cassowary“ sind das Motto im Tropical North – Vorsicht vor Krokodilen, hier in den Mangroven und Stränden des Daintree Nationalpark können sie überall lauern. Auf Cassowaries wird man auch hingewiesen, die grossen flugunfähigen Vögel können jederzeit über die Strasse laufen oder einem im Jungel begegnen.
Aber jetzt ersteinmal der Reihe nach…
Nachdem wir im „Lagoon“, einem öffentlichen Pool direkt an der Strandpromenade von Cairns, ein kostenloses erfrischendes Bad genommen hatten, gingen wir das erste Mal nach drei Monaten shoppen, das musste auch mal sein :-).
Die Nacht haben wir in Palm Grove verbracht, allerdings sind wir erst zweimal um den Campingplatz rumgefahren da wir die Rezeption nicht fanden, die war dann auch in einem Baucontainer versteckt – wo sonst.
Dann war „hang loose“ angesagt! In Elias Beach, ca. 20 km nach Cairns, haben wir erst einmal unsere Hängematte zwischen den Palmen aufgespannt. Der Strand war super, doch leider konnten wir nicht ins Meer zum Baden. Na ja, man kann schon, aber nur in mit Netzen abesperrten Bereichen, da noch „Stinger“-Saison ist. Das sind die Würfelquallen, welche sehr schmerzhaft und sogar tötlich sein können. Es stehen auch überall Warnschilder und Essigflaschen herum, da dies wohl das einzige ist, was bei einer Berührung hilft – leider kein Balsamico. Nachdem wir einige Stunden entspant in der Hängematte lagen, ging die Tour einige Kilometer weiter zum Rex lookout, eine kleine Kante über dem Strand an dem die Hangglider starten. Leider hab ich ja keinen in Australien mit dabei, sonst wäre ich auch gerne für einige Stunden in die Luft gegangen, die Soaringbedingungen waren super und so hingen auch etliche Drachen über uns in der Luft.
In Port Douglas angekommen, haben wir in einem zentralgelegenen Campground eingecheckt. Da hier am Donnerstag Anzac Day war, ein australischer Nationalfeiertag, war in der Stadt eine Menge los. Die Pubs waren brechend voll und die Aussis waren in bester Wettlaune. Ist hier sowieso sehr beliebt, Wetten auf alles mögliche, so fand zum Beispiel in einem Pub ein Froschrennen statt, auf das gewettet wurde.
Da wir einen Schnorchelausflug zum Great Barrier Reef machen wollten, haben wir uns im Hafen die verschiedenen Boote der Anbieter angesehen. Von Port Douglas sind es nur 30 km zum äusseren Rand des grössten Riffs der Welt. Leider waren aber die Wetteraussichten für die nächsten Tage nicht besonders gut, zuviel Wind, was zum Schnorchel schlecht ist, so dass wir erstmal noch keinen Trip gebucht haben.
Am nächsten Morgen, nach einem kleinen Frühstück in Port Douglas, fuhren wir weiter Richtung Mossman Gorge. Das gehört zum Daintree Nationalpark, dort kann man einen Rundweg durch den Regenwald und am Fluss entlang machen. Da am Freitag aber Brückentag war, war sehr viel los. Man konnte den Walk gar nicht richtig geniessen, da einem andauernd Leute begegnet sind. Da wollten wir auch im Mossmann River an der schönen Badestelle gar keinen Sprung mehr ins Wasser machen, da hier Betrieb wie in einem kleinen Freibad war. Wenn schon kein Sprung ins Wasser so bekamen wir wenigstens eine kleine Abkühlung in den kostenlosen Duschen des Visitor Centers vom Mossmann Gorge. So coole Duschen hatten wir schon monatlenag nicht mehr, rot gefliesst und viel Platz. Über was man sich so alles freuen kann …
Nach der Grundreinigung, ging die Fahrt in den Daintree Nationalpark. Die Strasse führte uns zum Daintree River, wo wir mit einer Fähre übersetzen mussten. Der Spass kostet Hin- und Zurück 23$, aber es gibt keinen anderen Weg in den NP. Da wir auf den Noah Beach Campground wollten, ein günstiger Nationalpark Campground mussten wir wie immer in Queensland telefonisch vorher schon reservieren. Das ist nicht immer so einfach, da der Telefonempfang ausserhalb von Städten oft sehr schlecht ist.
Am Cape Tribulation angekommen, hier lief 1770 Cpt. James Cook auf einem Riff auf, musste einen ungeplannten Zwischenstopp einlegen und gründete Cooktown, buchten wir für die Nacht einen „Nightwalk“ im Regenwald. Ein wenig Nervenkitzel muss ja auch mal sein! Es ist schon ein komisches Gefühl so mitten in der Nacht durch den Jungel zu laufen, man sieht ja nur ein sehr kleinen Teil und das was man nicht sieht hört man nur. Unser Guide meinte nur wir sollen wenn möglich nicht an kleine Bäumen oder Lianen kommen, da können einige Überraschungen von oben herab kommen (Spinnen, Schlangen etc.) Das macht das Ganze nicht unbedingt leichter, aber spannender! Der Regen kam dann auch noch, der erste Regen für uns seit Ostern. Zum Glück hatten wir unsere Regenjacken dabei und blieben so einigermassen trocken, die andern Teilnehmer waren zum Teil bis auf die Knochen nass. Der Nightwalk führte uns zwei Stunden lang auf Trampelpfaden durch den Regenwald. Alle hatten eine Taschenlampe erhalten damit wir was erkennen konnten. Bei dem Trip stellte sich Joana als beste „Spotterin“ heraus, da sie am meisten Tiere fand. So sahen wir zwei Boyd Forest Dragon (Echsen), einige Huntsman Spiders, Frösche und Kröten und einen Hundertfüssler, welcher extrem giftig ist. Interessant waren auch die Erklärungen zu den verschiedenen Pflanzen und Bäumen, so ist z.B. Ratan eine Pfanze, die sich über 200 Meter lang ranken kann, dafür hat sie spezielle Ranken mit Widerhaken, mit denen sie sich an andern Pflanzen verhaken kann.
Am nächsten Tag erkundeten wir auf einem kleinen Boardwalk (1,5 km) Mangroven- und Regenwald. Zuvor trafen wir aber auf einen 1,5 m langen Goanna (Waran) auf unserem Campground. Was sich dort so alles rumtreibt?! So sahen wir diesmal bei Tageslicht unterschiedlichste Pflanzen und Tiere. Wir hatten sogar das Glück zwei Cassowaries zu sehen, das sind flugunfähige Vögel mit blauem Kopf und rotem Hals, in der Grösse eines Emus. Wir pirschten uns vorsichtig an, da Cassowaries sehr aggressiv sein können und wir kein Lust hatten von denen verfolgt zu werden. Die Cassowaries bauen ihre Nester in dem sie Laub wie für einen Komposthaufen zusammentragen. In die 1 Meter hohen Nester legen sie dann ihre Eier und verteiben alle Fressfeinde, das geht sogar soweit das sie ihre eigenen Jungen aus dem Nest werfen, da sie diese nicht als die eigene Art erkennen. Leider sind diese Tiere wie viele anderen auch vom Aussterben bedroht! Einen Preis mussten wir dann doch noch zahlen – die Moskitos haben uns bei der Beobachtung ganz schön verstochen. Tja das gute Bushman lag im Auto, wo auch sonst! Einige Meter weiter entdecke Joana per Zufall noch einen Pepermint Stick, ein ca 10 cm langes türkisfarbenes Insekt, welche nur noch in einem bestimmten Teil des Nationalparks vorkommen. Diese können bei Gefahr ihre Gegner mit einem nach Pfefferminz riechenden Sekret besprühen, um sich zu verteidigen. Einige Schritte weiter fanden wir unter einem Blatt noch eine ca. 25 cm lange Stabheuschrecke.
Am Sonntag fuhren wir wieder mit der Fähre über den Daintree River und machten einen kleinen Stopp bei der Crocodile Cruise. Wir kamen genau im richtigen Moment an, so das wir beide als einzige Gäste direkt einsteigen konnten.
Auf der einstündigen Bootsfahrt sahen wir eine Phyton und eine grüne Baumschlange. Unser Captain erzählte uns einiges über die hier lebenden Salzwasserkrokodile und dass er heute Morgen leider nur ein kleines gesehen hätte. An der gleichen Stelle wie am Morgen fanden wir das einjährige Krokodil wieder, aber das war halt noch sehr klein. Aber wir hatten mal wieder Glück, so trafen wir in einem kleinen Seitenarm des Flusses auf Scarface, eines der grössten Männchen in diesem Bereich des Flusses mit ca 4,5 m. Glücklicherweise ist er ein sehr ruhiger Vertreter seiner Art und macht keine grösseren Probleme, hin und wieder stehen zwar wohl Hunde und Kühe auf dem Speiseplan aber die Boote lässt er in Ruhe! Der Name kommt von den vielen Revierkämpfen mit anderen Männchen. Einige Meter weiter traffen wir auf Elisabeth, ein Weibchen, welches zu Scarface Harem gehört, der wohl rund 15 Weibchen beträgt. Interessanterweise werden die Weibchen nicht grösser als ca 3,5 m aber die Männchen wachsen immer weiter.
Da die Wetteraussichten für unseren Schnorchelausflug noch nicht besser wurden, entschlossen wir uns nach Cooktown zu fahren. Das liegt nochmals ca 250 km weiter nördlich und ist die nördlichst gelegene Stadt an der Ostküste die mit einem normalen Auto zu erreichen ist.
Wie gesagt wurde Cooktown nach James Cook benannt und der Anker seiner Endevour liegt noch heute im Museum. Der Ort selbst hatte wohl im 19.Jahrhundert zu Zeiten des Goldrausches mal 35.000 Einwohner, jetzt sind es noch gerade 2500. Na ja, hier ist ja auch nicht viel los, ausser einem Cyklon von dem alle reden und vielleicht die Küste treffen wird, Regen und Wind haben wir bereits. Wollen wir es mal nicht hoffen…
so fleissig wie ihr am schreiben seid, werde ich Eure blogs erst in den pfingstferien in ruhe nachlesen.
wünsche weiter so viel freude und erlebnisse und abenteuer! viele grüße von uschi
Hallo!
Du must eigentlich nur auf die Bilder draufklicken, dann oeffnet sich eine Bildergalerie, in der sie komplett angezeigt werden und wo du sie durchklicken kannst! Das mit dem Abschneiden macht er automatisch… Wir sind dem Cyclone davon gefahren ;-) morgen soll er noerdlich von Cape Tribulation aufs Land treffen. Wir haben hier jetzt halt ein bisschen Regen und Wind, aber da kuelt es wenigstens mal ein bisschen ab. Wir muessten morgen Empfang haben, kannst es ja einfach bei uns versuchen!
1000 Gruesse aus down under!
Hallo Wolfi,
tja in diesem Fall lässt du mir ja nur eine Wahl, ich komme erst gar nicht wieder zurück :-)
Viele Grüsse
Dominik
Hallo ihr beiden Weltenbummler! So schön von euch zu lesen, es wird immer spannender! Und die Super genialen Fotos! Leider gehen sie nicht immer richtig auf, ein Teil ist dann abgeschnitten,schade. Weiß nicht ob ich das aendern kann. Hier bei euch in der Wohnung ist alles bestens, hab mich gut eingelebt. Leider ist die Terrasse noch nicht wirklich oft benutzt, weil der Winter einfach nicht aufhören will. Aber ich geb die Hoffnung nicht auf! Jetzt kommt bald ein richtiges e- mail. Ausfuehrlich. Wir können die nächsten Tage mal Tel. Am Mittwoch ist Feiertag. Vielleicht dann?! Also weiterhin schön schreiben, ich freu mich immer! Viele liebe gruesse ans andere Ende der Welt aus dem kalten freiburg. Hoffentlich kommt kein Zyklon. Helga
SO, Ihr Zwei,
jetzt habt Ihr´s mit euren Berichten gaschafft!
Das Fernwehfeuer brennt!!!!!:-)
Denke wenn Ihr wieder zu Hause seit sollten wir mit dem Jobrotation beginnen, dann geh ich Reisen;-)
Schreibt weiter so.
Lasst euchs weiter gut gehn.
Gruß Wolfgang