Lange Fahrt (Darwin – Kakadu NP – Pine Creek – Daly Waters – Three Ways)

Einige Kilometer südlich von Darwin gehts vom Stuart Highway ab zum Kakadu NP auf den Arnhem Highway Richtung Jabiru. Das ist Australiens größter Nationalpark und der drittgrößte der Welt. Auf dem Weg führt der Highway durch die Wetlands, einem riesigen Feuchtgebiet und Paradies für Wasservögel und Krokodile. Da aber die Wetseason gerade erst vorbei ist, sind fast alle zugängliche Bereiche noch gesperrt. Es steht noch zuviel Wasser in den Flussläufen oder die Strassen sind noch nicht wieder passierbar und ohne 4 WD schon gar nicht.


Einerseits lässt sich Australien gut mit einem Camper erkunden, aber ein Allrad wäre hin und wieder nicht schlecht da doch viele Tracks für 4WD ausgelegt sind. Es gibt auch Camper mit Allrad, wenn man weiss welche Touren man machen möchte wäre das sicher eine Alternative.

So jetzt aber zurück zum Kakadu NP. Da wir erst am Nachmittag in Darwin los kamen nach tanken, Vorräte auffüllen und Artikel veröffentlichen, fuhren wir kurz vorm Eingang auf einen Campground, den Mary River Park. Ein sehr schön angelegter Campground mit Pool. Da wir ja jetzt einen Ventilator hatten musste es ein Stellplatz mit Strom sein. Bei der Einfahrt schlängelte sich eine schwarze Schlange vor uns über die Strasse. Leider zu schnell für ein Foto ! Da es hier im Norden so extrem heiss und schwül ist, lagen wir erst mal eine Stunde im Pool und unterhielten uns mit einer Familie aus Regensburg. Der Sohn war auch schon seit Oktober in Australien und gab uns einige Tipps für die Weiterfahrt an die Ostküste. Am Abend und am nächsten Morgen waren einige Wallabies und Ibise unterwegs. Leider waren die Walks um den Campground und zum Fluss gesperrt, zuviel Wasser und zu gefährlich wegen den „Salties“ – den bis zu 6 m langen Salzwasserkrokodilen.

Am Dienstag gings nach einem längeren Breaky und einen kurzem Dip in den Pool in den Kakado NP. Der Eintritt kostet pro Person wieder 25$ und gilt zwei Wochen. Auf der Fahrt nach Jabiru, einem Ort im östlichen Teil des NP waren alle Tracks oder Lookouts geperrt. Im Bowali Visitor Center informierten wir uns nochmals was den offen sei, da wir von allen Seiten unterschiedliche Infomationen erhielten. Tja leider konnten wir nicht viel machen, zuviel Wasser noch im Park, aber wir könnten die Höhlenmalereien der Aborigines in Nourlangie besichtigen. An der Strasse stehen verschiedene Palmen und Bäume, meist Eukalypthus, zum Teil über 2 m hohem Grass. In einem Fellsmassiv befinden sich mehrere Höhlen, welche als schattige Unterschlüpfe schon seit Jahrtausenden genutzt werden. In den Höhlen findet man viele unterschiedliche Traumbilder von Krokodilen, Känguruhs und ihren Schöpferahnen. Die Höhlen kann man auf einem 1,5 km langen Rundweg besuchen. Leider war es sehr drückend und Joana ging es nicht besonders an diesem Tag. Da wir für eine Bootstour schon zu spät dan waren und und wir nicht am Campground des Yellow Waters übernachten wollten, beschlossen wir weiterzufahren Richtung Pine Creek. Nur wegen einer Bootstour, die noch 90$ p.p. kosten soll, wollten wir nicht bleiben. Als Fazit kann man nur sagen, dass wir für den Kakadu NP zu früh dran waren. Wir können uns aber vorstellen wie toll es später im Jahr während der Dry Season sein muss, wenn die Strassen an die Wasserfälle und Flussläufe offen sind.

Am Abend fanden wir in Pine Creek einen kleinen günstigen Campground. Der Lazy Lizzard Campground, es war nix los so das wir uns erstmal einen schönen Platz aussuchen konnten. Gemütlich den Grill angeworfen und schön gegessen. Abends gingen wir in den dazugehörigen Pub, in dem zu späterer Stunde einiges los war, vermutlich ist es der einzige des Ortes. Zur happy hour tranken wir an der Theke zwei frisch gezapfte XXXX GoldTheke zum Spottpreis von 4$, und genossen die abkühlende Abendluft. Endlich konnte man auch wieder normal schlafen ohne schweissgebadet zu sein.

Die Weiterfahrt führte an Kathrine vorbei, jetzt müssen wir einen Teil der Strecke Richtung Alice Springs zurückfahren, nochmals neues Bushman gegen Moskitos kaufen, hier oben haben wir davon ausgiebig Gebrauch gemacht. Zwischen Mataranka und Daly Waters noch kurz einen coolen Terrmitenhaufen fotografiert, hier sind manche verkleidet :-). In Daly Waters einen kurzen Stopp im berühmten Pub eingelegt in dem Geldscheine an der Wand, BH’s über der Theke und sonstige Mitbringsel der Touris, sogar ein Annäher der Feuerwehr Freiburg. Ein kleines Helles musste hier sein, Joana fährt ja auch das nächste Stück auf dem Highway weiter.

Je weiter die Fahrt Richtung Süden führt umso trockener wird es wieder, aber auch entsprechend angenehmer. Die lästige feuchte Luft und die Moskitos sind weg. Der Highway ist meisst schnurgerade und am Strasenrand liegt rote Erde, das Gras ist schön grün, einige Terrmitenbauten in roter oder grauer Farbe und blauer Himmel. Mal mit schönen Cumuluswolken oder einfach nur blau.

Dazwischen kommen immer wieder einmal Abschnitte in denen Buschfeuer gewütet haben. Das Gras ist verbrannt, die Baumstämme unten angekohlt. Viele der Bushfeuer werden gezielt von Farmern, NP-Rangern und Aborigines gelegt. Dies hat schon seit Jahrtausenden Tradition um das karge trockene Land nutzbar und sicher zu machen. Sobald der nächste Regen fällt, schiesst das neue Gras und die Bäume schlagen neu aus. Durch das gezielte Feuerlegen könnn grosse unkontrollierbare Brände verhindert werden, da nicht mehr genügend Brennmaterial vorhanden ist. In vielen Regionen gibt es Fire bans, dh man darf ohne Erlaubnis gar kein Feuer machen, oder nur in ausgewiesenen Feuerstellen.

Zwischen Three Ways und der Grenze zu Queensland haben wir die 10000 km Marke geknackt; das war das Spannenste auf den letzten 500 km. Die nächsten 500 versprechen auch nicht besser zu werden, ausser den Roadhouses mit Tankstelle ca alle 200 km gibt einfach NIX. Naja vielleicht Termitenhügel noch…