Vulkane und Wasserfälle (Mount Isa – Normanton – Karumba – Undara Volcanic NP – Ravenshoe – Millaa Millaa Falls – Lake Eacham – Lake Tinaroo)

Von Mount Isa, einer nicht gerade schönen Bergbaustadt mitten im Outback – dort hatten wir nur gehalten um die Library zu nutzen und ein Bild von dem riesiegen die Stadt dominierenden Bergwerk zu machen – ging es noch etwas weiter auf dem grossen Highway nach Osten. Dieser würde nach ca 1300 km bei Townsville (350 km südlich von Cairns) an die Ostküste führen.

Wir hatten aber oft genug gehört, dass diese Strecke ziemlich langweilig sein soll und es rechts und links des Wege nichts, aber auch gar nichts geben würde, das einen Stop lohnt, und so entschlossen wir uns eine andere Route zu nehmen: bei Cloncurry nach Norden, dort bis hoch ans Meer nach Karumba und dann erst nach Osten. So würden wir dann bei Cairns zuerst durch die Tabellands und dann ans Meer kommen. Unterwegs hatten wir ein paar Tipps für Stopps auf dieser Route bekommen. Die Strassen hier waren noch leerer als der Highway nach Darwin hoch und vor allem schmaler, zwischendrin gibt es immer wieder lange Strecken die nur einspurig sind! Das ist vor allem spannend, wenn einer der grossen Roadtrains kommt und man komplett von der Strasse runter muss, denn die halten nicht an… Aber wie gesagt es war ja nicht viel los, es kam höchst selten mal ein 4WD oder ein Auto und nur 1-2 mal ein Roadtrain auf den insgesamt ca 1000 km. Die Landschaft wurde hügeliger mit roten Felsen und langsam immer grüner.

Nach einer Nacht an einer Highway Rest Area und Frühstück mal wieder im Auto wegen der Fliegen war der erste richtige Stopp die Touristinfo/Library in Normanton. Davor gab es ein lebensgross nachgebildetes Krokodil zu bewundern, das eine Frau hier im Normanton River in den 50-ger Jahren gefangen hatte – angeblich das grösste je gemessene: stolze 8,63 m lang war das Biest!!! Die nette Lady in der Touistinfo erzählte uns, dass es zur Zeit im Fluss wohl eins gibt, das mindestens genauso gross sein soll, wenn nicht noch grösser. Zwischen Normanton und Karumba, das am Golf von Carpentaria liegt, gibt es ausgedehnte Wetlands mit jeder Menge Vögeln, Seerosen und wohl auch Krokos, aber wir haben mal wieder keins gefunden. In Karumba verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag am Pool und im Schatten der Palmen auf dem Sunset Point Campingplatz und einen schönen Abend in der Sunset Tavern ein paar Schritte weiter, direkt am Meer mit leckerer Seafoodplatter und schönem Sonnenuntergang. Wobei ich immer noch auf einen der Sonnenuntergänge warte, bei denen der ganze Himmel rot leuchtet, aber dafür braucht man wohl mehr Wolken, und die haben wir schon lang nicht mehr gesehen… sind die bei euch?!?! ;-)

Am nächsten Tag gings also nach Osten zum Undara Volcanic Nationalpark. Darauf hatten wir uns schon sehr gefreut, denn das war auch einer der Tipps, die wir bekommen hatten und alle haben davon geschwärmt. Wir fuhren ewig durch weites Savannenland (Grassland mit Eukalyptus), von den Vulkanen und Lavatubes sah man erstmal gar nichts… Wir fuhren zur Undara Lodge, stellten uns auf den Campground und buchten die Active Explorer Tour um 8 Uhr am nächsten Morgen. Nachdem wir gegrillt hatten, sind wir nochmal vor zur Bar und dann zum Campfire, dort sang ein Guide ein paar Lagerfeuer-Lieder und spielte Gitrarre, ganz nett.

Am Morgen, der Wecker ging um 6:30, gab es zuerst Bushbreaky mit Kaffee aus dem Kessel, überm Feuer geröstetem Toast, Spiegeleiern, Speck und Obst.

Um 8 ging unsere Tour los, der singende Guide vom Abend stellte sich als Bram Collins vor. Er fuhr mit uns und 8 anderen in den Nationalpark hinein und erzählte uns viel interssantes über die Tubes.

Vor 190000 Jahren brach der Vulkan aus und formte eine der längsten Lavatubes (Röhren) von einem einzigen Vulkan der Welt. 23 Kubikkilometer Lava floss innerhalb kurzer Zeit aus dem Vulkan und bedeckten eine Fläche 1500 Quadratkilometern. Die Röhren wurden geformt als die Lava durch alte Flussbetten floss und von aussen zuerst erstarrte. Im Inneren der Röhre floss die Lava weiter: über 160 km weit und hinterliess die „Lavatubes“. Der Grossteil ist wohl immer noch nicht entdeckt und erforscht, aber einige Teile sind seit 1990 für die öffentlichkeit zugänglich. Die ersten Siedler der Region, die Collins Familie, lebt in der 6 Generation seit 1860 in diesem Gebiet als Viehzüchter. Inzwischen betreibt sie eine Lodge mit Campingplatz, Restaurant und Bar (teils in ausrangierten Eisenbahnwaggons) und bietet Führugen an und arbeitet mit den Nationalparks zusammen um die einzigartige Flora und Fauna, die sich in und um die Tubes entwickelt hat, zu schützen. An vielen Stellen sind die Tubes eingestürzt und genau dort an diesen Höhlenein- und Ausgängen hat sich dichter Wald ausgebreitet und ein ganz eigenes Ecosystem gebildet. In den Höhlen leben Microbats (Fledermäuse), Kröten, Spinnen und andere angepasste Tiere. Abends, wenn die Fledermäuse ausschwärmen, warten jede Menge Schlangen und Raubvögel vor dem Eingang auf ihr Abendessen (das haben wir leider nicht gesehen, dazu hätte man Abends noch eine Tour machen müssen…).

Wir wanderten ein bisschen durch die Savanne, dann durch den Wald und durch eine riesige noch recht einfach zugängliche Tube, sie war wie ein ca 100 m langer und 10 m hoher Tunnel. Die Wände waren ganz bunt von aus dem Lavagestein ausgewaschenen Mineralien. Auf dem Boden lagen viele Tierknochen (Wallabies, Kangurus, Dingos), sie kommen oft zum Sterben in die angenehm kühlen Höhlen. Anschliessend kletterten wir in eine Tube, die nur durch ein kleines Loch zugänglich war, wie eine Höhle, dort war es stockdunkel drin, ohne Stirnlampe hätte man nichts gesehen. Als letztes ging es in die parallel dazu verlaufende Hauptröhre zurück und wir liefen ein paar hundert Meter bis zum „Ausgang“, über uns Hunderte von Fledermäusen. Sobld man sie zu lange anleuchtete flogen sie auf. Dann ging es leider schon wieder schon wieder zurück, es war echt spannend und unterhaltsam!

Vom Kalkani Crater (einer der 160 Vulkane der Gegend), auf den wir am Mittag nach der Tour noch hochgelaufen sind, hat man einen schönen Blick und man sieht genau, wie die Savanne von dunkelgrünen Flecken durchbrochen wird, immer dort ist ein Stück Lavatube eingestürzt und der Regenwald hat sich auf der fruchtbaren Erde ausgebreitet…

Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Ravenshoe, in der I-site bekamen wir einige Karten und Infos über die Tablelands und den Tipp, an den Millstream Falls dürfe man zwar nicht campen, aber wenn wir da heute abend stehen bleiben würden, würde da schon keiner vorbeikommen. So hatten wir ein nettes Pläzchen ganz für uns für die Nacht neben Australiens breitesten Wasserfällen, ganz nett aber mit den Vicoria Falls in Afrika können sie nicht mithalten ;-)…

Am nächsten Morgen mussten wir erst einkaufen, die Milch fürs Müsli war mal wieder umgekippt. Anschliessend gab es eine nette Fahrt: den Waterfall Circuit, 3 Wasserfälle auf 15 km. Hier sieht es teilweise aus wie im Schwarzwald: saftige grüne Wiesen, dunkle Wälder und Kühe! Allerdings stehen hier Palmen und Farnbäume und riesige Bougainvilleas rum… Am Nachmittag Picknick, Faulenzen und ein erfrischendes Bad im Lake Eacham. Dann suchten wir einen Campground für die Nacht am Lake Tinaroo, einem grossen Stausee. Leider konnte man nicht schwimmen, da es dort zur Zeit eine Alge gibt, die nicht so toll für die Haut ist…

Nach einem ausgiebigen Pancake-Frühstück und etwas Lesen bzw Blogschreiben ging es weiter Richtung Kuranda. Früher einmal ein kleines Hippiedorf im Regenwald hat es sich inzwischen zu einem ziemlichen Touriort entwickelt und war mässig spannend. Aber ein kurzer Abstecher zu den Barron Falls, die in Cascaden 460 m tief stürzen, musste trotzdem sein. Ganz hübsch, aber nicht so beeindruckend wie gedacht, hier ist die Wet-Season schon vorbei. Weiter gings nach Cairns ein bisschen durch den Ort bummeln und etwas essen. Dann sind wir auf einen Campground gefahren, in Orten ist es mit dem frei campen immer schwierig und ausserdem brauchen wir mal wieder dringend eine Dusche :-) !

Morgen gehts nochmal nach Cairns rein und dann weiter nach Norden an der Küste hoch, bin gespannt auf die Strände – leider ist noch Jellybox (Würfelquallen-) Saison, so dass wir hier im Nordosten nur an Stränden mit speziellen Netzen schwimmen können. Naja ich freu mich trotzdem aufs Meer!