Where the surf meets the reef (Rockhampton – Gladstone – 1770 – Agnes Water – Lady Musgrave)

Endlich kam das, worauf sich Joana die letzten Wochen besonders gefreut hatte, Surfing in Australia. Dazu brauchte es aber erstmal wieder schönes Wetter, einen Surfstrand und einen Kurs, das Alles fanden wir dann in Agnes Water. Aber erst einmal die anderen Stationen, welche interessante Einblicke boten: Kultur, Wirtschaft und Natur – endlich das Great Barrier Reef. Für Abwechslung war also diese Woche gesorgt.

Los ging das ganze wieder mit dem altbekannten Bruce Highway, der uns von St. Lawrence nach Rockhampton, eine auf den zweiten Blick schöne australische Stadt, führen sollte. Kaum angekommen fanden wir in einem grossen Geschäft für Barbeques eine Nachfüllmöglichkeit für unsere leere 2kg Gasflasche.Wir wollten ja wieder was brutzeln können. Kaum waren wir wieder versorgt, statteten wir der modernen Bibliothek eine kurzen Besuch ab. Noch schnell einen Abstecher ins Visitor Information Center um uns mit den wichtigsten Informationen Rund um Rockhampton einzudecken. Abends fanden wir dann auf einem kleinen Campground an der Capricorn Coast kurz nach Yeppoon einen Platz.

Am Mittwoch machten wir eine kleine Runde an der Küste entlang, was allerdings leider weniger spannend war, da das Wetter mal leider wieder nicht mitspielte. Interessanter war das Kulturprogramm das im Dreamtime Center in Rockhampton auf uns wartete. Das ist ein von Aborigines geführtes Zentrum, das uns einen kleinen Einblick in die Geschichte und die Kultur der Uhreinwohner Australiens gab. Grace, die von einer kleinen Insel der Torres Strait (das liegt zwischen Cape York und Papua Neuguinea) stammt, erzählte uns ein wenig vom Leben und der Kultur der dort lebenden Menschen, die früher übrigens mal Kopfjäger waren. Den zweiten Teil übernahm Wayne, der uns auf seinem Yedaki eine kleine Kostprobe gab. Das ist übrigens der eigentliche Name des Didgeridoos; der Ausdruck Didgeridoo bedeutet ursprünglich Ton oder Rythmus des Yedakis. Da haben wir wieder was dazu gelernt! Traditionell stammt das Yedaki aus dem Arnhem Gebiet, das östlich von Darwin liegt. Abgerundet wurde die Führung, bei der wir nur zu zweit waren, mit ein wenig Boomerang werfen..

Nach dem Programm besuchten wir noch den Botanischen Garten, an den auch ein kleiner Zoo angeschlossen ist. Wir kamen gerade richtig zur Fütterung der australischen Raubtiere, der Koalas und Rainbow Lorries :-) Mit einsetzendem Regen fuhren wir den Highway entlang und stoppten am Calliope River kurz von Gladstone. Laut Reiseführer und Erzählungen eine langweilige Industriestadt.

Wir fuhren bei andauerndem Regen am nächsten Morgen in die Stadt zu unserer ersten Anlaufstelle, dem Visitor Information Center. Dort sahen wir die Wetteraussichten fürs kommende Wochenende, es sollte schön werden, was wir kaum glauben konnten, aber wir freuten uns trotzdem schon mal. Am Nachmittag gingen wir dann erstmal ins Kino, da es immer noch regnete – Star Trek.

Am Freitag nahmen wir an einer kostenlosen Führung durch die Aluminium Raffinerie und Aluminium Hütte teil, welche hier in Gladstone angesiedelt sind. So sind wir dann bei Sonnenschein um 8:00Uhr Morgens bei dem Visitor Information Center aufgeschlagen, wo die Tour starten sollte. Diese führte zuerst zur Aluminium Raffinerie, die aus Bauxit (rote Kügelchen), das an der Nordküste von Cape York abgebaut wird und per Schiff nach Gladstone gebracht wird, Aluminia (weisses Pulver) herstellt. Laut Aussage des Guides die drittgrösste Aluminia Raffinerie der Welt. Ein riesiges Gelände mit roten Bauxit Bergen und schwarzen Kohlehaufen; leider durften wir aus unserem Bus nicht aussteigen und auch keine Bilder machen. Das Aluminia wird zum grössten Teil exportiert aber es gibt auch noch eine Pipline zur 10 km entferneten Alumium-Hütte, die als nächstes auf unserem Programm stand. Auch dies war ein Gigant der Superlative, kaum angekommen wurde gerade ein LKW mit 128 Tonnen Aluminium beladen, alles in 25 Kilo Baren (gibt ne Menge Alufolio). Das Werk benötigt unter anderem 900 Megawatt Strom, das entspricht ca. 20% von ganz Queensland. Die Kohle für die Raffinerie und Alu-Hütte wird per Zug angeliefert: 4 Loks und 104 Hänger mit 10.000 Tonnen Kohle. Nebenbei ist hier noch eine Fabrik, die jeden Tag 6 Millionen Holzstäbchen für Eis, Essstäbchen usw. produziert. Die Stadt selbst ist eigentlich auch ganz nett, viele Parks und Flüsse und Seen.

Am Nachmittag gings dann weiter nach Agnes Water bzw. auf den Campground in 1770. In Agnes Water findet man den nördlichsten Surfbeach und gleichzeitig das südlichste Stück Great Barrier Reef. Anscheinend hat Cpt. Cook 1770 hier einen Landgang gemacht, so heisst der Ort hier nun 1770. Der Campground liegt direkt am Meer mit einem tollen Blick von unserem Platz direkt aufs Meer, da entschlossen wir uns direkt 3 Tage hier zu bleiben.

Am Samstag Morgen fanden wir uns mit 24 anderne Jungs und Mädels um 10:00 Uhr im Surfshop ein. Hier bekommt man als Anfänger einen drei stündigen Anfängerkurs für nur 17$. Nach dem Organisatorischen gings an den Beach von Agnes Water. Laut unseren Surfcoaches perfekte Bedingungen für Anfänger, ruhiges Wasser mit kleinen Wellen, kein Wind und strahlend blauer Himmel. Nach einer Einführung auf dem Land, wie man auf dem Brett paddeln und noch viel schwieriger aufstehen sollte, gings auch schon aufs Wasser. Die ganze Horde auf einem ca. 100 breiten Strandabschnitt, der Teil daneben war für die Schwimmer abgesperrt. Nach 2 Stunden im Wasser zeigte sich, dass wir beide wohl doch keine Surfprofis werden, aber Spass hat es uns trotzdem gemacht, auch wenn es ganz schön anstrengend war. Zum Abschluss gabs noch ein Zertifikat für uns, worüber Joana sich besonders freute.

Wie an den beiden letzten Sonntagen auch, ging es wieder auf eine Insel – Lady Musgrave. Bei traumhaftem Wetter fuhren wir um 8:30 Uhr mit dem Boot zur Insel raus, da war es noch recht kühl. Nach einer 90 minütigen Fahrt legte unser Boot in der Lagune an einer Plattform an.

Kaum angekommen gingen wir auch gleich im türkisfarbenen Wasser schnorcheln, leider war das Wasser nicht ganz so warm, so dass wir nach ca. 45 min wieder raus sind. Aber wir haben mehrere Schildkröten, Unmengen an bunten Fischen und auch schöne Korallen gesehen. Später gabs Mittagessen und einen Inselbesuch. Beim Rundgang haben wir ein wenig über die Flora und Fauna erfahren und haben verwundert geschaut, als der Guide uns erzählte, dass die Bäume der Freund und gleichzeitig einzige Feind der hier nistenden Vögel ist. Ca. 1% verendet an den klebrigen Samen der Bäume, die an den Federn hängen bleiben, wodurch die Vögel nicht mehr fliegen können und verhungern. So versorgen sich die Pflanzen mit ihren notwendigen Nährstoffen.

Nach dem Rundgang machten wir noch eine Rundfahrt mit einem Glasbodenboot über die Korallenbänke und sahen einen kleinen Nemo (Clownfish), die sonst schwierig zu sehen sind, da sie sich in Höhlen verstecken.

Am Abend kamen wir mit dem Sonnenuntergang wieder in den Hafen zurück, ein perfekter Tag. Leider merkt man langsam, dass der Winter in Süden Einzug hält. Wir brauchen jetzt schon wieder unsere warme Decke und sobald die Sonne weg ist (leider schon um 5:15 Uhr) auch lange Klamotten. Aber in zwei Wochen geht’s ja auf die Fijis, dann wird’s wieder warm :-)