Endlich sind wir zu unserem lang ersehnten Schnorcheltrip gekommen! Zwar nicht die megacoole 2 days/1 night Segeltour auf der „Iceberg“, die ich sooo gerne gemacht haette, da sie wegen schlechtem Wetter abgesagt wurde. Aber immerhin ein Tagestrip… Vermutlich wird uns mal wieder keiner glauben, dass wir wirklich fast die ganze Zeit schlechtes Wetter hatten, wenn ihr die Bilder seht. Aber es hat wirklich immer wieder wie aus Eimern gegossen, und es war ziemlich windig. Erst pünktlich zu unserer Tour am Sonntag kam die Sonne raus :-) !
Aber wie immer fangen wir vorne an:
Am Donnerstag waren wir noch im Eungella NP. Am späteren Vormittag lichtete sich der Nebel etwas und so sind wir nochmal zur Platypus – Spoting Area. Dort machten wir einen kleinen Rainforest-Walk und hielten dann wieder bei der Plattform Ausschau nach Schnabeltieren. Zuerst sahen wir nur einen azure kingfisher, einen schoenen blau-orangenen Eisvogel, und unterhielten uns ein bisschen mit ein paar Damen aus Südafrika, die auch eine Bootstour von Airlie machen wollen. Wir waren schon kurz davor weiterzufahren als doch noch ein Platypus auftauchte. Es kam noch ein sehr nettes schwedisches Paar dazu, mit denen wir ziemlich lange quatschten und später auch noch an der Picnic Areal was assen. Sie machen auch eine Weltreise und hatten einiges zu erzählen. Es ist ganz schön ein paar Leute in unserem Alter zu treffen, die Ähnlich wie wir reisen. Meistens treffen wir hier sonst jüngere Europäer, die ein work und travel Visum haben, oder Ältere Australier, die meist mit Boot und riesigem Camper unterwegs sind.
Gegen abend mit Zwischenstopp im Supermarkt in Mackay fuhren wir zum Cape Hillsbourough NP und stellten uns auf den Campground am Smalley Beach. Eigentlich ein traumhaft schöner Platz mit grossen Stellplätzen und privatem Strandzugang, es schüttete nur mal wieder ununterbrochen, so dass wir den Abend im Camper verbrachten.
Auch am frühen Morgen sah es nicht viel besser aus, nur langsam kamen ein paar kleine blaue Lücken zum Vorschein. Wir machten uns dennoch auf den Weg, und wanderten einen schönen Track durch Wald und Grasslandschaft zu Lookouts und zum Andrews Point. Unterwegs flatterten 1000de Schmetterlinge um uns herum, vor allem blau-schwarze, aber auch viele andere, ich hab noch nie so viele Schmetterlinge gesehen! Eine schwarz-grüne Baumschlange, die plötzlich zwischen Domi und mir Über den Weg schoss, verpasste uns einen kleinen Herzaussetzer. Aber wenigstens blieb sie dann neben uns im Gebüsch und liess sich ablichten! Etwas später ging es runter zum Beach und da inzwischen fast Ebbe war, konnten wir zur Wedge Island rüber laufen. Gerade hatten wir es uns am Strand gemütlich gemacht, da fragt Domi: „ist das ein Baum oder ein Croc da im Wasser?“ Ein Blick durchs Fernglas: es war tatsächlich ein Saltie und zwar nicht gerade ein kleines. Schwer zu schätzen aber 3-4 m wird es wohl gewesen sein, ca 100 m vom Strand entfernt. Domi ist natürlich erstmal vor zum Bilder machen, ich hab schon mal lieber den Rucksack zusammen gepackt und durchs Fernglas aus sicherer Entfernung beobachtet. Plötzlich ist es verschwunden – untergetaucht… Auf der anderen Seite der Buzcht spielten einige Kids am Wasserrand… Wir haben uns dann lieber mal zurück auf den Weg Richtung Campground gemacht, wer weiss was das Viech vorhatte?!? Da es hier nirgendwo mehr Warnschilder vor Crocs gab, dachten wir uns, dass es nicht unbedingt Üblich ist, dass sie hier rumschwimmen also gaben wir am Campingplatz Bescheid und zeigten ihnen die Bilder. Sie haben dann gleich die Ranger vom NP angerufen und die Leute am Strand gewarnt.
Was für eine aufregende Wanderung!
Am Nachmittag wollten wir nochmal die Wetterlage checken so fuhren wir nach Proserpine in die Library. Die Aussichten waren noch die selben: 80-90% Schauerwahrscheinlichkeit und über 30 Knoten Wind die nächsten Tage. Wir riefen noch in der Info in Airlie an, sie meinten am Sonntag wäre am besten, wir sollen doch morgen kommen und die Tagestour für Sonntag buchen, die Segelschiffe wurden bei dem Wind eh nicht raus fahren.
So blieben wir den Abend auf einem günstigen Campground in Proserpine und tranken mit unseren australischen Nachbarn ein Bierchen. Um uns rum hoppelten kleine Wallabies mit süssen Joyes im Beutel!
Am Samstag gings also zurück nach Airlie Beach und nach einigem hin und her buchten wir die Mantaray-Tour für Sonntag, auch wenn die Aussichten immer noch bescheiden waren. Jetzt hatten wir schon so lang gewartet, das sollte nicht umsonst gewesen sein, und irgendwann müssen wir ja auch weiter in den Süden… Den Mittag verbrachten wir im Städchen: ein paar Tshirts shoppen, Bummel über den Markt, Lunch, Domi war beim Frisör… Später fuhren wir ans Ende des Ortes nach Shute Harbour, dort fängt der Nationalpark Whitsundays an und wir liefen mal wieder ein bisschen durch den Wald. Dieses Mal fanden wir eine handgrosse golden orb spider, Domi wäre fast ins Netz gelaufen. Nach ein paar Lookouts und einem kurzen Schauer kamen wir an den Coral Beach, einem Strand aus Korallenstücken. Auf dem Weg nach Airlie zurück regnete es mal wieder und es gab einen tollen Regenbogen. Zurück am Campground packten wir unseren Kram für die Tour zusammen, gingen früh ins Bett und beteten für besseres Wetter… es schüttette schon wieder…
Am Sonntag morgen ging der Wecker um halb 6 und wir glaubten es kaum, allen Vorhersagen zum Trotz, war der Himmel komplett blau, was für ein Glück! Wir wurden am Campground abgeholt und zum Hafen gefahren, wo wir mit 10 anderen an Bord gingen. Wir sassen mit einem französisch-belgischen Pärchen zusammen, die gerade ihren Tauchschein machten und auch vom Wetter begeistert waren, die Tage zuvor waren sie im Regen und Sturm tauchen. Den ganzen Tag quatschten wir viel, sie sind wie wir 10 Monate unterwegs und waren ua schon in Südamerika. So war die 1 1/2 ständige Fahrt nach Whitehaven Beach schnell rum und es war Zeit auf die Insel Überzusetzen und zum Lookout zu laufen. Einfach gigantisch der Ausblick! Das türkise Wasser, die hellen Sandbänke, feinster weisser Strand und darüber endlich blauer Himmel mit ein paar harmlosen Wölkchen! Natürlich waren wir nicht die einzigen an diesem Traumstrand, alle Touren kommen hierhin. Ich dachte irgendwie die ganzen Whitsunday Inseln würden so aussehen, aber so wie aus dem Bilderbuch ist nur dieser kleine Teil, der NP ist. Wir hatten dann 2 Stunden Zeit am Strand, ein bisschen rumlaufen, in der Sonne liegen und 1000 Fotos machen. Mit Schwimmen war mal wieder nix, wir hatten die Stingersuits auf dem Boot gelassen. Anschliessend gabs was zu futtern auf dem Boot und wir fuhren weiter zum Schnorchelspot. Obwohl die Sicht nicht so toll war – es hatte immerhin viel geregnet und war windig – sahen wir doch viele schöne bunte Fische und Korallen. Es erinnerte uns sehr an die Seychellen, dort gab es fast die gleichen Fische und ein Teil der Korallen war auch abgestorben, andere dafür richtig schön. Allerdings war da die Sicht etwas besser und das Wasser wämer :-) . Mir wurde relativ schnell frisch trotz des Anzugs, und so sass ich noch ein bisschen am Strand, während Domi weiter schorchelte. Gegen halb 6 waren wir zurück in Airlie und verabredeten uns mit Marion und Steven um später was essen zu gehen. Es war echt ein cooler Tag und wir waren sehr froh, dass wir nicht aufgegeben hatten und die Tour gemacht haben! Übrigens kaum sassen wir später beim Italiener und tranken unseren Wein, da kam die nächste Ladung vom Himmel…!
Nachdem wir bei Mac D gefrühstückt (ich bin ja echt kein Fan, aber für 5$ bekommt man sonst nirgends Cafe plus Muffin und free Wifi!) und unsere stark geschrumpften Vorräte aufgestockt hatten, sassen wir gestern dann mal wieder etwas länger im Auto, und fuhren ein Stückchen Richtung Rockhampton bis zu einen kostenlosen Campspot am St. Lawrence Creek. Genialer Sonnenuntergang gestern abend und kickboxende Kängurus heute morgen inklusive. Schön!
Nachher müssen wir noch Gas organisieren, kaum waren die Nudeln gestern auf dem Herd war die Gasflasche leer… Irgendwie hatten wir darauf schon gewartet, es ist immer noch die erste!