Galapagos (Isla Santa Cruz – südöstliche Inseln – Isla Isabela)

Die Galapagosinseln sind noch sehr junge Inseln, die ältesten sind ca 9 Mio Jahre alt, das sind die östlichen Inseln, die aber bald wieder „sterben“ und unter der Meeresoberfläche verschwinden werden. Die westlichen Inseln sind die jüngsten und ca 700.000 Jahre alt. Die Inseln werden durch die Plattenverschiebung immer weiter Richtung Festland geschoben. Durch den Hotspot der unter der Inselgruppe liegt, entstehen immer wieder neue Inseln unter Wasser durch vulkanische Aktivität. Die Landschaft aller Inseln ist schon sehr speziell, die meisten Inseln sind von Lavafeldern geprägt, viele der Vulkane (bis zu 1700 m hoch) sind noch aktiv.

Gerade jetzt in der Trockenzeit (Juli-Dezember) ist es sehr karg, kaum grüne Baume (ausser hoch oben auf den Bergen der grösseren Inseln) und obwohl es überraschend viele, schöne weisse Strände gibt, kommt man hier nicht her um Stradurlaub zu machen. Trockenzeit heisst hier auch leider nicht warm und sonnig, sondern eher bewölkt und kühl, aber kaum Niederschlag. Manchmal hatten wir richtig Glück mit dem Wetter, dann kam die Sonne raus, es wurde schön warm und das Meer leuchte in den schönsten Farben. Aber oft kam ich mir nicht gerade vor wie am Äquator, mit Pulli und langer Hose und manchmal auch mit Nieselregen!

Am Sonntag (21.7.) flogen wir von Quito über Guayaquil nach Baltra auf die Galapagos-Inseln ca 1000 km vor der ecuadorianischen Küste. Gegen Mittag landeten wir auf dem Miniflughafen, mussten dann aber erst mal ca. 1 Stunde warten bis wir einreisen und die 100 $ Nationalparkgebühr bezahlen durften. Eigentlich kam uns alles ganz fortschrittlich vor, wir bekamen nämlich in Quito schon vorgedruckte Einreisezettel, dir wir nur noch ergänzen mussten.

Naja, draussen wurden wir schon von unserem Guide Javier und dem Rest der Gruppe erwartet, die anderen waren irgendwie in schnelleren Schlangen gelandet.

Auf unserem Boot „Guantanamera“ angekommen gab es erst einmal Mittagessen, bevor wir unsere Kabine bezogen. Wir bekamen eine unter Deck ohne Fester, dafür mit grossem Bett und etwas mehr Platz als die oben. Ausserdem gabs ein kleines Bad: vorne eine Dusche mit lauwarmem Wasser, zwei Stufen dahinter/darüber ein Klo; um die Zähne zu putzen musste man in der Dusche stehen :-).

Am Nachmittag stand gleich der erste Punkt auf dem Programm – die nächsten Tage sollten richtig anstrengend werden, ständig gab es eine Activity…! Unsere typischen Tage sahen so aus: morgens nach dem Frühstück (um 7 Uhr!) gings Wandern, dann Schnorcheln (für die, die kälteresistent genug waren, mit Wetsuite im zwischen 16 bis 20 Grad kalten Wasser, ich bin insgesamt nur 2 mal rein ;-) ), dann Mittagessen und anschliessend wieder Schorcheln und/oder Wandern. Abends nach dem Essen und ein bisschen Zusammensitzen mit den anderen, fielen wir meistens um 9 oder 10 Uhr tot ins Bett. Aber wir sind ja schliesslich nur einmal hier, da will man auch so viel wie möglich sehen! Das mit dem Schlafen gestaltete sich vor allem die ersten Nächte interessant. An das ständige Schaukeln musste man sich erstmal gewöhnen, vor allem wenn wir (wie meistens) Nachts zur nächsten Insel weiterfuhren. Ein Glück wurde niemand an Bord so richtig seekrank.

Nach und nach lernte man auch die anderen 14 etwas kennen, eine nette Truppe: ein deutsches, ein schweizer, ein französisches und ein Ami-Pärchen, ausserdem zwei Mädels aus Belgien, ein Finne, ein Mexikaner, ein Engländer und Pierre aus Berlin, den wir im Secret Garden in Quito schon kennengelernt hatten. Die meisten waren ungefähr in unserem Alter oder etwas älter. Allerdings hatten die Deutschen und die Belgier nur 5-Tage gebucht und verliessen uns an unserem Tag auf Santa Cruz wieder. Dafür kam dann noch ein neues deutsches Paar und eine Puertoricanerin hinzu.

Hier in Kurzform, wo wir wann waren und was wir gesehen/gemacht haben:

Tag 1: Isla Balta und Seymour Norte

Seymour Norte – Wandern und Schnorcheln (Fregattvögel, Blaufusstölpel, Iguanas, Seelöwen, Eagle- und Golden Rays )

Tag 2: Isla San Cristóbal

Cerro Brujo – Wandern (Seelöwen, Ghostcrabs, Lavacrabs, Igunas

León Dormido (Kickersrock) – Schnorcheln im Kanal zwischen 2 Felsen (jede Menge Haie, Schildkröte, Seelöwen)

Isla Lobos – Wandern und Schnorcheln (Seelöwen, Pelikan, Blaufusstölpel)

Puerto Baquerizo Moreno – einziger Ort auf San Cristóbal, mindestens genauso viele Seelöwen wie Einwohner, die besonders gern auf den Parkbänken rumlagen

Tag 3: Isla Española

Bahia Gardner – Wandern und Schnorcheln (Seelowen, Marineiguanas, Lavacrabs, Lavalizard, Seepferdchen, rote, blaue, gelbe Seesterne, unzählige Rifffische)

Punta Súarez – Wandern (Albatrosse beim Füttern der Jungen, beim Brüten und beim „Schnabeln“ (so eine Art Paarungstanz), Blowhole, Nascatölpel, Blaufusstölpel, Gabelschwanzmöwen, Tropikvogel, Meeriguanas)

Tag 4: Isla Santa Fe und Isla Santa Cruz

Fondeadero – Wandern und Schnorcheln (Seelöwen, Schildkröten, Iguanas, Galapagosfalke)

Plaza Sur (Seelöwen, Pelikane, Nascatölpel, Blaufusstölpel, Gabelschwanzmöwen, Tropikvogel, Fregattvögel, Hybridiguanas)

Tag 5: Isla Santa Cruz

Puerto Ayora – Charls Darwin Research Center mit Schildkrten-Aufzuchtstation, Reserva El Chato mit Riesenschildkröten in freier Wildbahn, Lavatunnel und Los Gemelos (Zwillingskrater) im Landesinneren bei Santa Rosa, Nachmittags und abends Zeit um im Ort rumzulaufen

Tag 6: Isla Floreana

Punta Cormorant – Wandern (Flamingos, Iguanas, Stachelrochen am Strand, Pelikane, Seelowen)

Corona del Diabolo – Schnorcheln

Bahía Post Office – Postfass, aus Piratenzeiten, dort kann man Postkarten deponieren und ans Heimatland adressierte mitnehmen und persönlich abliefern, mal schauen wann unsere Karte ankommt!?! / Schnorcheln (viele Meeresschldkröten und Rifffische, Stachelrochen, 3 Pinguine im Wasser)

Tag 7: Isla Santiago und Isla Santa Cruz

Sombrero Chino – Wandern und Schnorcheln (Seelöwen mit ein paar Tage alten Babies, Krabben, 1 Pinguin / im Wasser: Meeresiguana, Schildkröten, Pinguin, Haie, Eagle Ray, Rifffische)

Cerro Dragón – Wandern (Flamingos, Landiguanas bei ihren Nestern)

Tag 8: Isla Santa Cruz

Caleta Tortuga Negra – Bootsfahrt durch die Lagune und Mangroven (Meeresschildkröten, Haie und Rochen schlecht zu sehen; Pelikane)

An unserem letzten Tag am Sonntag waren wir schon ziemlich früh am Flughafen, da der Flug für einige schon um 11Uhr ging. Wir hingegen fuhren mit Shuttlebus, Fähre und Bus nach Puerto Ayora, der grössten Stadt der Galapagos, um dort eine Nacht zu verbringen, bevor es weiter nach Isla Isabela ging. Die Zeit nutzten wir zum Wäsche waschen, Geld holen, Infos einholen, Bootsticket kaufen und abends leckeren Lobster zu essen…

Die Überfahrt nach Isabella, die grösste der Inseln, mit einem kleinen Speedboat am nächsten Mittag war ziemlich heftig und wir waren froh als wir es nach zweieinhalb Stunden endlich geschafft hatten. Nachdem wir uns ein Hostel gesucht hatten (wir sind im etwas heruntergekommenen „Jungel“ aber mit Blick auf den schönen Strand gelandet) und uns ein bisschen im Dorf umgeschaut hatten, trafen wir Pierre wieder und gingen mit ihm essen. Das beste Restaurant (zugegebenermassen, das einzige in dem wir an beiden Abenden assen) auf der Insel ist das El Cafetal, jeden Abend hat der Chef 3 Empfehlungen und für 15 $ bekommt man ein leckeres 3-Gängemenü (entweder Vegetarisch, Fisch oder Seelöwensteak ;-) ) – fast schon ein Schnäppchen für Galapagos-Preise…

Am Dienstag Morgen ging es früh zur Vulkantour los: in Nebel und Kälte liefen wir die ersten 2 Stunden einen matschigen Weg bergauf ohne viel zu sehen. Oben angekommen riss der Nebel auf und wir sahen ein riesiges Lavafeld und den Volcano Chico, zu dessen Krater wir dann marschierten. Leider war es nicht ganz klar, aber man konnte den Rest der Insel und auch einige Nachbarinseln erahnen. 2005 gab es hier den letzten grossen Ausbruch. Dass der Vulkan immer noch aktiv ist, merkte man an den Schwefeldämpfen und an der heissen Luft, die aus manchen Löchern aufstieg. Auf dem Rückweg kamen wir dann wieder am Volcano Sierra Negra vorbei: er hat einen der grössten Krater der Welt mit über 10 km Durchmesser, den wir auf dem Hinweg komplett übersehen hatten, wegen des Nebels!

Nachmittags faulenzten wir dann etwas am Strand, das erste mal auf den Galapagos!

Den Morgen vor der Fahrt zurück wollten wir noch eine kleine Fahrradtour in den Nationalpark machen. Leider kamen wir nicht weit, denn kurz hinter dem Nationalpark-Eingag hatte ich einen Platten und wir mussten schieben. Ein paar der Stationen konnten wir dennoch anschauen (nette Buchten mit noch mehr Seelöwen und Iguanas, Lavatunnel, die ins Meer führen, Mangroven…), wir kamen nur nicht bis zum Ende durch. Auf dem Rückweg fand sich ein Glück ein Taxi-Jeep, der mich samt Rad wieder mit in den Ort nahm.

Wieder zurück auf Santa Cruz im Städtchen Puerto Ayora bekamen wir in unserem Hotel Flamingo ein richtig schickes Zimmer zum Hostel-Preis, sogar mit Badewanne! Da das Wetter nicht besonders war verbrachten wir dann auch unseren letzten Tag dort um unsere Bilder zu sortieren; wir schafften es immerhin von fast 2000 Galapagos-Bildern auf ca 500!

Das coolste fand ich eigentlich, dass man an die Tiere so nah dran kam, wie sonst wohl nirgendwo auf der Welt. Da sie sich sehr lange ungestört von Menschen entwickeln konnten, fehlt den meisten Viechern hier einfach der Fluchtinstinkt. Brütende Vögel (Albatrosse, Blaufusstölpel, Fregattvögel…), Meeres- und Landleguane, Seelöwen auch mit kleinen kaum eine Woche alten Babies usw; überall konnten wir richtig dicht dran, um sie von nächster Nähe aus zu beobachten. Nur die Krabben hauen wie überall auf der Welt vor einem ab. Auch unter Wasser ist hier sehr viel los, da das Wasser hier sehr artenreich ist, vor allem in dieser Jahreszeit, in der der Humbolt-Strom von der Antaktis kommt… Naja ich habe davon nicht so viel gesehen, da es mir einfach zu kalt war, aber Domi liess keine Gelegenheit aus und bekam neben vielen Fischen, Meeresschildkröten und Roben, Seesternen auch Haie, Rochen, Pinguine, einen Meeresleguan und ein Seepferdchen zu Gesicht und vor die Kamera.

Hier in der Galerie findet ihr übigens noch mehr Bilder!

One thought on “Galapagos (Isla Santa Cruz – südöstliche Inseln – Isla Isabela)

  1. Hallo Joana, hallo Dominik,
    hat der Vogel heute mal seine blauen Schuhe an. Gute Wahl. Die Fotos sehen sensationell aus und lassen nur ahnen, wie toll das da vorort aussehen muss. Ihr seht ja auch ganz zufrieden aus. Danke dass ihr mich mit euren Fotos in die Ferne holt. Somit weht auch eine Prise Wind um meine Nase, denn wir haben auch gerade viel Afrika hier.
    Alles liebe aus dem Wiesental. Gruß Angie

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