Spanglisch a la Cartagena

Es ist glaub mal wieder Zeit für einen neuen Artikel… Die letzten 2 Wochen waren wir in Cartagena und fleissig am Spanisch lernen. Gestern hatten wir unseren letzten Schultag ;-). Jetzt müssen wir das Gelernte nur noch anwenden, mal sehen wie gut wir uns damit durchschlagen.

Domi hatte Unterricht mit einem Engländer (Carlton) und einem Ami (Olie) zusammen (seine „Spanglish“-Klasse; er hat sich oft über den englisch-spanischen Mischmasch beschwert, den er dann noch ins Deutsche übersetzten musste). Ich war alleine, was ganz schön anstrengend war, da es niemanden anderen in meiner Stufe gab. Jeden morgen sind wir um 8 aufgestanden und zur Plaza de la Trinidad vorgelaufen, dort gab es an einem kleinen Stand einen frischen Saft, meistens O-saft oder Maracuya. In der kleinen „tienda“ (Laden) am Eck kauften wir Wasser und ein süsses Brotchen für mich. Domi frühstückte ein oder zwei Empanadas (kleine gefüllte Teigtaschen), die es dort leider nicht in vegetarisch gibt ;-(. Von 9 bis 1 Uhr hatten wir dann Unterricht und anschliessend haben wir fast jeden Tag eins der vielen Restaurants in der Gegend ausprobiert. Wir haben eine leckere Pizzaria gefunden und ein süsses kleines Restaurant, in dem es comida típica gibt, traditionelles kolumbianisches Essen. Das menu del dia mit Supe und Hauptgang (Kokosreis, Salat, Gemüse und Fleisch, Fisch oder Hühnchen) für 6500 oder 7000 COP, das sind knapp 3 Euro. Danach waren wir erst mal fix und fertig und brauchten ein Schläfchen. Meistens musste ich auch noch Hausaufgaben machen, was ich dann auf den Abend verschob. Später sassen wir noch mit den anderen aus dem Hostel oder auch mit Sandra, unserer Vermieterin, und ihrem Sohn zusammen draussen auf der Strasse vorm Hostel. Dort wehte dann eine leichte Briese und man konnte es mit einem kühlen Bierchen (1800 COP, weniger als einen Euro) ganz gut aushalten…

Mit den Pesos ist es hier aber auch so eine Sache: man kann normalerweise nur 300.000 COP abheben, das sind ca. 120 Euro. Allerdings stehen wir mit den meisten Automaten auf Kriegsfuss, und bekommen oft gar nichts. Einen haben wir inzwischen gefunden, der spuckt sogar 780.000 COP aus, alles in 20.000-Scheinen. Da fuehlt man sich ziemlich reich ;-).

Leider hatte es mich mitte letzter Woche ziemlich erwischt: von Mittwoch bis Sonntag lag ich mit dicker Angina und Fieber im Bett – ganz schön nervig bei dieser Hitze! Ein Glück hatte Michael, ein Deutscher, der auch bei uns im Hostel wohnte, Antibiotika dabei und hat es mir gegeben. Die haben dann auch angeschlagen und ich konnte am Montag wieder in die Schule. Eigentlich wollten wir letztes Wochenende zur Playa Blanca fahren, ein schöner Strand nicht weit von Cartagena entfernt. (Hier sind wir zwar auch an der Karibikküste, aber in einener Stadt mit 1 Mio. Einwohnern bekommt man davon nicht so viel mit… ) Daraus wurde dann natürlich nichts, weil ich ja krank war. Leider habe ich neben den 2 Tagen Unterricht auch die Salsa-Stunde am Freitag verpasst. Aber Domi hat die Stellung gehalten. Inzwischen bin ich aber ein Glück wieder fit.
Domi hat am Wochenende dann noch die sportlichen Aktivitäten der Cartagener besucht: morgens wir bei uns ums Eck Baseball gespielt und am Abend gab es wieder Zumba vor der Kirche an der Plaza de la Trinidad.

Die beiden Wochen sind wir im selben Hostel bei Sandra, unserer superlieben Vermieterin geblieben. Wir hatten ja unser eigenes Zimmer bekommen, für den selben Preis, und haben ein sehr gemütliches grosses Bett, was ich vor allem in den Tagen, in denen ich krank war, sehr zu schätzen wusste. Sandra hat sich auch sehr lieb um mich gekümmert und mit ihr konnten wir dann gleich das Gelernte ausprobieren, da sie nur Spanisch spricht. Jeden Tag macht sie einen anderen superleckeren frischen Saft, zB Birne, Anannas, Erdbeer, Maracuya…. heute gab es Papaya-Banane, hmmmm.

Wir haben hier viele nette Leute vor allem im Hostel kennen gelernt, die meisten blieben auch mehrere Tage, oder kamen immer mal wieder, wie ein irisches Pärchen (Sharon und Paraic), mit denen wir viel gequatscht haben. Sie konnten uns auch sehr viele Tipps gegeben, da sie gerade aus dem Süden nach oben gereist sind. Ausserdem haben wir ein nettes deutsch/schweizerisches Pärchen (Caro und Adrien) kennengelernt; sie sind vor 3 Jahren mit dem Auto in Kanada gestartet und haben spannende Geschichten von den Grezübergängen und vom Verschiffen des Autos erzählt. Und Michael, der in Freiburg studiert hat, und Melinda aus Australien, die auch viele Tipps für uns hatten, da sie die letzten Monate von Patagonien bis hier hoch gereist sind.
Es ist schön viele neue Leute zu treffen, und hier in den Hostels auch viel einfacher als noch in Australien und Neuseeland, wo wir ja auch oft allein mit unserem Camper unterwegs waren. Manchmal Tage ohne andere zu treffen. Aber nach einger Zeit kann ich mir vorstellen, dass es auch anstrengend wird, da man sich nur oberflächlich kennenlernt und irgendwie immer das gleiche erzählt oder hört, wo kommst du her, wo warst du, wo gehts hin… Man kann sich das gar nicht alles merken ;-).

Am Mittwoch hatten wir noch einen „Kochkurs“ in der Schule, naja sagen wir mal wir haben zugeschaut und gegessen ;-). Es gab agua con panela (einen leckeren Drink aus Palmzuckerwasser und Limette), ensalada, arroz con coco (Kokosreis) und frittierten Fisch, der vorher in Unmengen Salz, Pfeffer und Knoblauch mariniert wurde. Sehr lecker, nur ein bisschen zu salzig der Fisch. Mein Spanischlehrer hat gekocht, da der richtige Koch, der das normalerweise macht, zur Zeit nicht da ist.

Gestern waren wir auf einer „Rumba en Chiva“ Tour, eine Art Party-Stadtrundfahrt in einem offenen Bus. Es gab jede Menge Rum (mit Fanta und Eis) und Live-Salsamusik. Es war ganz lustig, wir waren zusammen mit den 3 Iren aus unserem Hostel die einzigen Nicht-Südamerikaner. Die meisten kamen aus Kolumbien, Peru oder Brasilien und haben ordentlich gefeiert. Am Schluss ging es noch in einen kleinen Club, wo wir auch noch kurz das Tanzbein geschwungen haben (leider wurd keine Salsa sondern nur Merengue und Reggaton gespielt). Aber es war trotzdem ein ganz lustiger Abend.

Heute geniessen wir unseren schulfreien Tag und bereiten uns etwas auf die Weiterreise morgen vor. Julian, der Sohn unserer Vermieterin hat uns das Hostel eines Freundes am Strand kurz vorm Tayrona-Nationalpark emfohlen; wir müssen nachher nur noch die Busfahrt dahin organisieren. Und packen. Mal wieder… waren schon lange nicht mehr auf Tour! Eigentlich geht das Abenteurer in Südamerika erst jetzt richtig los…

One thought on “Spanglisch a la Cartagena

  1. Also, ihr seid ja sowas von beneidenswert, das gibts ja nicht. Von den Bildern könnt ihr euch ein Leben lang euren eigenen Kalender machen. Weiterhin viel fun und Gesundheit.

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