Karibik pur im Park Tayrona (Cartagena – St.Marta – Los Angeles – St.Marta)

Nachdem wir uns zwei Wochen in Cartagena aufgehalten hatten um unser Spanisch aufzubessern ging unsere Tour zum Tayrona Nationalpark weiter. Der Park liegt 4 Stunden von Cartagena entfernt an der Karibikküste und hat ein Grösse von ca 15.000 Hektar.

Wir organisierten uns zwei Bustickets nach St.Marta und wurden am Samstagmorgen an unserem Hostel abgeholt nachdem wir uns von Sandra, ihrem Sohn Julian und den Iren verabschiedet hatten. Die Fahrt ging mehr oder weniger an der Küste entlang mit Halt an etlichen Mautstellen. Es ist auch nicht so selten, dass Eselskarren oder Pferdewagen auf der Strasse unterwegs sind, ob die auch Maut zahlen müssen wissen wir aber noch immer nicht. In St. Marta angekommen, sollte uns der Busfahrer eigentlich am Markt rauslassen, aber der wollte nicht. So mussten wir erst einmal ein Taxi nehmen mit dem wir zum Markt kamen um dort mit dem Collectivo (öffentlicher Kleinbus) weiterzukommen, da wir nach Los Angeles, einer kleinen Finca am anderen Ende des Tayronaparks, wollten. Nun gut, die Busse hier werden für den Transport von allen Gütern verendet, so wurde auch gerade ein Bett mit einer neuen Matratze auf das Dach des Busses geladen; wir als einzige Touris mitten drin im völlig überfüllten Bus. Obwohl wir unserem Busfahrer dreimal sagten, wo wir rauswollen, ist er zu weit gefahren, das blöde war ja, dass wir selbst nicht wussten wo wir genau hin mussten, da es hier so gut wie keine Strassenschilder gibt. Endlich hielt der Bus an, wir raus und in den entgegenkommenden Bus rein und wieder 3 km zurück. Nach einem kurzen Fussmasch von 10 min waren wir dann endlich am Ziel, Playa Los Angeles in Kolumbien.

Mit den letzten Sonnenlicht angekommen mieteten wir uns zwei Hängematten für die nächsten drei Nächte. In einer Hängematte zu schlafen ist auch schon eine Erfahrung für sich, aber es hat auch Spass gemacht. Da wir aber an einem Wochenende hier angekommen sind und der Montag auch noch Feiertag war, war hier ne Menge los. Die meisten Gäste waren Kolumbianer, die zum Surfen her kommen. Zum Schwimmen ist es hier leider nicht der beste Ort, da hier sehr starke Strömungen sind und das Meer sehr schnell sehr tief wird. Aber es ist trotzdem sehr klar und war, wie man sich die Karibik so vorstellt. Am Strand stehen überall Kokospalmen, im Hintergrund ragen die Berge der Sierra Nevada empor, es ist übrigens das höchste Küstengebirge der Welt mit Bergen bis zu 5000 m, und über einem fliegen die braunen Pelikane, der Strand ist schön, allerdings sehr grobkörnig.

Am Sonntag lagen wir dann mal ganz faul einfach nur am Strand und haben gefaulenzt. Wir sind am Mittag zwar mal an den Rio gelaufen, der die natürliche Grenze zum Tayronapark ist und wollten in einem Hotel was essen. Zuerst wussten wir nicht, ob dies tatächlich ein Hotel ist, da mal wieder keinen Schilder vorhanden waren, aber wir sind dann einfach mal reinmaschiert. Es war dann auch ein Hotel, leider von einigen Kolumbianer komplett übers Wochenende gemietet, so dass wir nicht mal was zu essen bekamen, schade. Wir wieder zurück und am Campingplatz was gegessen. Leider gab es Mittags und Abends mehr oder weniger immer das gleiche, Fisch oder Hühnchen mit Kokosreis und Patacón. Das Essen war zwar sehr gut, aber die Abwechslung fehlte etwas, dafür waren die Fruchtsäfte, Jugos Naturales, sehr gut. Meistens tranken wir Banane-Maracuja…

Am Montag machten wir uns dann auf in den Tayrona Nationalpark. Wir fuhren Morgens um 7:00 Uhr mit dem Bus zum Eingang Calabazo, das ist der mittlere Eingang zum Nationalpark. Nachdem jeder von uns ersteinmal 37500 Pesos bezahlte, ca 16 Euro, ging unser Wanderweg erst mal knappe 2,5 Stunden durch den Regenwald hinauf nach Pueblito. Das erste Drittel war steil, der Rest des Weges war an sich angenehm zu laufen, wenn da nicht die Hitze und die Luftfeuchtigkeit wäre. So waren nach ca. 30 Minuten unsere T-Shirts komplett nassgeschwitzt, nach ner Stunde waren die Hosen mehr oder weniger auch durch… Wir waren in diesem Teil des Parkes so gut wie alleine unterwegs, wir trafen nur zwei andere Wanderer und ein Kolumbianer auf seinem Esel. In Pueblito angekommen machten wir erst einmal eine kurze Rast. Hier stand von 400 – 1600 n.C eine Siedlung in der ca. 2000 Tayrona-Indianer lebten. Heute sieht man nur noch die Grundmauern der Terrassen, auf denen ihre Hütten standen, sowie einige Strassen und Treppen, die mit riesigen Steinblöcken gebaut wurden.

Von Pueblito geht der Wanderweg weiter zu den Stränden des Tayrona Nationalparks. Wer jetzt allerdings denkt das es jetzt gemütlich runter geht, der irrt sich aber. Der Weg ist zwar nur halb so lang, dafür aber mit anstrengenden Kletterpartien versehen. So führt der Weg meistens an einem kleinen Fluss entlang an dem grosse Steinblöcke liegen, die auch gleichzeitig der Wanderweg sind. Aber nach weiteren 1,5 Stunden war auch das geschafft. Am Cabo San Juan angekommen haben wir zuerst ziemlich überteuertes Lunch gegessen. Wir waren einfach nur fertig! Als Dessert lagen wir dann einige Zeit am Strand und trockneten unsere nassgeschwitzen Sachen. Leider war sehr viel los, da ja Feiertag war. Auf unserem Weg Richtung Parkausgang bei El Zaino führte uns der Weg an weiteren schönen, leider überfüllten, Stränden vorbei, an La Piscina und Arrecifes. An manchen sollte man auch wegen der starken Strömung nicht schwimmen, also Vorsicht ist hier angesagt. Das letzte Stück zum Parkausgang war dann auf dem Pferdeweg zurückzulegen, hier kommen dauernd Einheimische mit ihren Packpferden vorbei, auf denen Touristen sitzen, die nicht mehr laufen wollen. Es gibt übrigens auch keine Strasse durch dem Park, und an diesem Montag war wie gesagt viel los, so dass dementsprechend viele Pferde unterwegs waren. Der Weg war auch mehr oder weniger eine stinkende Matschepampe, so gar nicht wie man sich einen Nationalpark vorstellt! Nach insgesamt ca 6,5 St. Wandern waren wir dann wieder am Parkausgang wo wir mit dem Collectivo wieder zu unserem Campingplatz Los Angeles zurückfuhren. Und wie es sich gehört hat es dann auf den letzten Metern auch noch angefangen zu regnen. Das Gewitter hatte uns schon die letzte Stunde begleitet aber es war immer trocken… Also kamen wir pitschnass zurück und wer jetzt denkt, eine warme Dusche wäre was schönes, der irrt sich hier in Kolumbien leider. Es gibt hier an der Küste überall nur kaltes Wasser! Da es auch schon wieder dunkel war, mussten wir wieder unsere Stirnlampen mit unter die Dusche nehmen, da es auch kein Licht gibt, alles sehr interessant…

Am Dienstag ging es dann wieder zurück nach St.Marta, kaum angekommen suchten wir mit Hilfe eines Taxifahrers ein Hostel, das Joana empfohlen wurde. Wir fanden zwar die Adresse, aber dort war kein Hostel. Also Plan B, wir haben in eines der bekanntesten Hostels in St. Marta, La Brisa Loca, eingecheckt. Hier nahmen wir erst mal ein Doppelzimmer mit Bad und Klimaanlage, das braucht man hin und wieder auch. Noch die Bustickets für die Fahrt von St.Marta nach San Gil für morgen organisiert und abends noch gemütlich in der Bar zur Happy Hour ein paar Cuba Libre getrunken (6000 COP (3 Euro) für 2).

Die Busfahrt dauert 11 Stunden und geht Abends um 21:30 Uhr los, so dass wir am nächsten Morgen ankommen. Wir werden sehen…