Die letzten Tage in Mittelerde (Nelson – Picton – Blenheim – Kaikoura – Hanmer Springs – Christchurch)

Am Donnerstag ging die Reise nach unserem Standard-Frühstück (Toast mit Creamcheese und Marmelade, Müsli mit Obst und O-saft) von Nelson nach Picton weiter. Beide Städte befinden sich an der Nordküste der Südinsel und liegen ca 200 km auseinander. Unterwegs fanden wir eine kleine Bucht, die wie für ein Päuschen geschaffen war, mitten im Queen Charlotte Sound.

Bei schönstem Wetter waren Segelboote und Kanuten in den zerklüfteten Fjorden unterwegs. Nach einem kleinen Nachmittagssnack ging es nach Picton weiter. Unterwegs mussten wir einfach mal ein Foto von den witzigen Briefkästen schießen. Die Kiwis haben ihre Briefkästen alle an der Strasse stehen, wie die Amis zum Teil auch, da ihre Häuser meist ein wenig nach hinten versetzt liegen. Manche haben schon verrückte Ideen, vom Motorradhelm über Mikrowelle haben wir vieles gesehen…

In Picton angekommen sahen wir uns den Hafen mit einem leckeren Eis in der Hand an. Hier verläuft auch der einzige Fährbetrieb zwischen Wellington auf der Nordinsel und Picton im Süden. Viel ist nicht los, die meisten Reisenden fahren Richtung Nelson oder, wie auch wir, nach Süden Richtung Blenheim weiter. Es gibt drei verschiedene Straßen, die zur Auswahl stehen. Wir haben uns natürlich für die längste Route, welche aber an der Küste entlang führt und leider nicht immer geteert ist, entschieden. Da der Tag langsam zu Ende ging haben wir auf einem kleine Bergsattel angehalten. Joana inspizierte einen kleinen Feldweg, der für Wartungsarbeiten an den Strommasten benutzt wird, der uns zu einem kleinen Plätzchen führte mit einem traumhaften Ausblick auf den Sound. Das Ganze auch noch mit Sonnenuntergang als Extra, da kann man dann auch mal über die Strommasten hinweg sehen.

Am Freitagmorgen ging es wieder los, nach endlosen zweiter-dritter Gang Kurven, und das meistens noch auf einer staubigen Strasse, haben wir uns in der Oyster Bay Frühstück gemacht. Kein Mensch war zu sehen, aber es gab hier auch nur ca 5 Häuser…

In Blenheim angekommen, waren wir für einen kleinen Stadtrundgang zu haben. Nach 10 Minuten hatten wir das ganze Zentrum einmal abgelaufen und den historischen Pavillon am Markt bewundert. Na ja, für die Kiwis ist alles was hier irgendwie älter als 100 Jahre ist schon ein Denkmal :-) Am Markt noch einen CoffeeToGo gekauft und uns auf die Suche nach einem schönen Weingut gemacht. Blenheim liegt im Marlborough County das 75% des Weins in Neuseepoand produziert; wir haben zu Hause auch noch ne Flasche von hier im Weinschrank stehen. Wir haben uns für das Weingut von Gorges Michels entschieden und haben es auch nicht bereut. Zu einer leckeren Seafood Platter haben wir verschiedene Rot-und Weißweine probiert. Gekauft haben wir keine, waren uns zu teuer. Im Supermarkt haben wir aber auch keinen bekommen, da die Kassiererin unsere Ausweise sehen wollte und diese im Camper lagen – wollen sie wohl immer wenn man jünger als 25 aussieht. Was soll man dazu sagen…

Nach dieser Episode ging unsere Reise weiter Richtung Kaikoura, dem Whale Watching Hotspot. Je weiter wir nach Süden kamen umso bedeckter wurde der Himmel und schlechter unsere Laune. Wir hatten ja nicht einmal unseren Wein bekommen… Am Abend in Kaikura angekommen sind wir noch kurz zur i-Site gefahren, das sind die Touri-Informationen, Joana kennt sich hier ja aus :-). Für den nächsten Tag noch kurz eine Walewatch Tour gebucht, dann gings auf den Campground zum Kochen, Duschen und Wäsche machen. Muss ja auch mal wieder sein. Abends sind wir noch in Downtown im Strawberry Tree gelandet, dem einzigen Pub mit Livemusik. Witzigerweise durfte jeder spielen der wollte, so sang z.B. ein Matrose von dem Whalewatch Boot mit dem wir am Samstag raus sind auch noch, das wussten wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Joana freute sich schon, dass es mal einen Cocktail für sie geben würde, aber die Auswahl war schon klein und die Drink noch erschrenkender, einen Strawberry Sensation. Geschmekt hat er wie Hubba Bubba, meinte zumindest Joana. Nach dem kurzen Intermezzo wechselte sie dann auch zum gewöhnlichen Bier (Steinlager) über.

Am Samstag Morgen machen wir noch einen kurzen Ausflug auf die Kaikoura-Halbinsel bevor unsere gebuchte Tour begann. Das Wetter war noch bescheiden, aber ändern konnten wir es ja auch nicht. Als wir dann auf unseren Katamaran gebracht wurden, zeigte sich die Sonne immer mehr. Während der Fahrt aufs offene Meer erklärte uns ein Crewmitglied – es war übrigens der Sänger vom Vorabend – einiges über die Wale, welche hier zu sehen sind. Nur 6 Kilometer von der Küste entfernt liegt ein fischreicher Tiefseecanyon; das ideale Gebiet für Pottwale, die hier hauptsächlich zu finden sind. Und so kam es auch, nach dem der Captain mit einem Echolot die Fährte der Pottwale aufgenommen hatte, haben wir schon bald den ersten zu sehen bekommen. Ein Crewmitglied hatte die Wasserfontaine des Wals entdeckt. Nach ca 5 min tauchte der graue Riese, ca 18 m länge und 40-60 Tonnen schwer, wieder in die Tiefe ab und das Spiel ging von vorne los. Man muss noch dazu anmerken, dass über unseren Köpfen 1 Hubschrauber und zwei Flugzeuge kreisten. Man kann Whalewatching ja auch aus der Luft machen. Wir sahen noch einige Dusky Delphine bevor noch ein zweiter Wal auftauchte. Nachdem die Kameras ihr Dienste vollbrachten und auf dem ganzen Boot immer nur ein Klicken zu hören war, ist auch dieser Wal abgetaucht.

Nach der Rückkehr an Land ging der Nachmittag damit zu Ende, dass wir Richtung Hanmar Springs aufgebrochen sind. Auf der Fahrt entlang an Flüssen und Bergen entdeckten wir direkt an der Strasse komische Tiere. Es waren keine Schafe oder Kühe wie gewöhnlich, nein Alpacas. Wir machten gerade ein Foto als der Farmer auf uns zu kam und meinte, wir könnten uns seine Tiere gerne von Nahem ansehen. Greg und seine Frau Glenda klärten uns über die Alpacas auf. Wir durften sie füttern und auch streicheln. Die Wolle der Tiere ist total flauschig und weich…. Lustig ist vor allem eine Rasse, die ein Fell wie Dreadlocks hat. Nach der ca 1stündigen Einweisung in Alpacazucht ging die Fahrt nach Hanmar Springs weiter. Wir machten einen kleinen Abstecher in die Thermalquellen, welche zwischen 36-42° warm und alle im freien sind. Abends fanden wir an einem Flussbett noch unseren kleinen Stellplatz für die Nacht.

Am Sonntagmorgen hatten wir dann leider das erste mal leichten Regen. Wir fuhren nach Hanmar Springs zum Frühstücken, Eier mit Speck zur Abwechslung. Leider ist hier alles auf Outdooractivities eingestellt, so das wir nicht viel machen konnten bei diesem Wetter. Also zurück Richtung Küste…

Unterwegs standen etliche Apfelbäume an der Strasse, einer musste auch dran glauben und einige Äpfel an Joana abgeben.

Am Montag fuhren wir nach Christchurch, die größte Stadt der Südinsel (ca 300.000 Einw.) welche im Februar 2011 von einem schweren Erdbeben getroffen wurde. Man sieht es der Stadt bereits beim rein fahren an, überall noch Schäden und Baustellen. Das Zentrum der City mit der Kathedrale als Mittelpunkt ist bis heute abgesperrt. Es besteht noch immer Einsturzgefahr. Manche Gebäude werden abgerissen, manche saniert und wohl bei manchen weiss keiner was damit geschehen soll. Auf jeden Fall gespenstisch. Viele Geschäfte haben hier als Notlösung eine Containermall (RE:start) aufgebaut, bunt gemischt mit Cafe’s. Wir haben den botanischen Garten besucht, welcher direkt in der City ist.

Am Mittwoch geht die Reise dann von Neuseeland nach Australien weiter, wir melden uns dann wieder aus down under…

2 thoughts on “Die letzten Tage in Mittelerde (Nelson – Picton – Blenheim – Kaikoura – Hanmer Springs – Christchurch)

  1. Wir finden es schon schade das wir NZ verlassen, aber das nächste Abenteuer erwartet uns ja und dort haben wir auch mehr Zeit um uns alles anzusehen und zu genießen… und ein wenig wärmer für Joana :-)

  2. Hi Ihr Zwei,
    man wundert sich ja, wie fleißig Ihr am Schreiben seid!!! Das ist für uns zu-Hause-arme-Socken natürlich sehr schön. Die Bilder aus Neuseeland sind ja insgesamt der Hammer, und wenn es nicht sooo weit wäre….
    Findet Ihr es nicht schade, dass Ihr da schon weg fliegt?
    Na ja, die Aussies warten ja schon auf Euch – Guten Flug wünscht
    Reinhard
    und der rest der Familie: Alina ist gerade hier zu Besuch, und Max nimmt heute endgültig sein Bettzeug mit!

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