The Wet Tropics (Cooktown – Paronella Park (Mena Creek) – Mission Beach – Wallaman Falls – Balgal Beach – Townsville)

Die Region, in der wir die letzten Tage waren, machte ihrem Namen alle Ehre. Auch jetzt gerade schüttet es mal wieder wie aus Eimern. Dabei dachten wir, dass wir dem Cyclon (nur ein kleiner Stufe 1) nun endgültig davon gefahren sind, der vor ein paar Tagen über den Norden der Cape York Halbinsel fegen sollte.

Seitdem wir aus Port Douglas losgefahren sind, haben wir leider kein schönes Strandwetter mehr gehabt, es ist zwar warm und schwül – sind ja immerhin in den Tropen – meist bewölkt und windig, immer wieder mal ein Schauer. Aber was uns hauptsächlich stört, ist das aufgewühlte Meer. Deswegen ist auch leider immer noch nichts aus unserem Schnorcheltrip am Great Barrier Reef geworden. Naja ein bisschen Zeit haben wir ja noch… spätestens bei den Whitsundays sollte es dann klappen.

In Cooktown, das weiter nicht viel zu bieten hat, besuchten wir das James Cook Museum, wo neben jeder Menge Hausrat der ersten Siedler von Cooktown der Original-Anker seines Schiffs Endeavour zu bewundern ist. Die Australier sind etwas verrückt und finden so viel History von 1770 ganz toll – uns hat es ehrlich gesagt nicht so vom Hocker gehauen. Bei ruhiger See und strahlendblauem Himmel wäre sicher der Ausblick vom Grassy Hill ganz cool gewesen, aber auch so war das schon das spannendste, das der Ort zu bieten hatte.

Also machten wir uns bald auf den Rückweg in die Tablelands südwestlich von Cairns, dort wollten wir in den Paronella Park, bevor es wieder an die Küste ging. Diesen Tipp hatten wir von den beiden Lüneburgern in Darwin erhalten, die uns auch ihren Ventilator vermacht hatten, und wir freuten uns schon sehr darauf; die Bilder, die wir gesehen hatten, versprachen viel.
In Mena Creek hat um 1930 ein verrückter Spanier Namens José Paronella ein Schloss samt Freizeitpark in den Dschungel neben einen Wasserfall gebaut. Er war mit dem Verkauf von Land an Sugar Cane Farmer reich geworden und hat sich mit dem Schloss seinen Kindheitstaum erfüllt. Er war der erste der Region, der Strom hatte (durch eine in Deutschland gebaute Wasserturbine, die heute restauriert und wieder in Betrieb ist). Es gab 2 Tennisplätze, eine Rollschuhbahn, jede Menge kleine Wasserläufe und Springbrunnen, die vom Wasserfall umgeleitet wurden und so ohne Pumpe liefen, einen Kinosaal, Picknickplätze und 2 Sprungtürme am Pool des Wasserfalls… Im Ballsaal des Schlosses hing eine in Europa gefertigte Diskokugel im Wert von 30 Pfund – ein drittel des gesamten Grundstückwertes. Nach seinem Tod und einigen Naturkatastrophen (Cyclon, Feuer und Überschwemmungen) verfiel der gesamte Park und wurde vom Dschungel überwuchert.
In den 90-Jahren kauften die jetzigen Besitzer das Grundstück und nach und nach, wieder mit einigen Rückschlägen durch Naturkatastrophen, wurde der Park soweit instand gesetzt und restauriert, dass die Wege begehbar sind, man die über 7000 von José gepflanzten Bäume und Blumen bewundern und die halb verfallenen und bemoosten Teile des Schlosses besichtigen kann. Sie betreiben einen kleinen Campingplatz und ein Cafe und bieten Touren durch den Park an. Wir blieben eine Nacht auf dem Campground und kamen in den Genuss einer Tages- und einer Nachttour und erfuhren so die Geschichte von Josés Traum. Das sah schon sehr cool aus so beleuchtet bei Nacht! Am nächsten Morgen machten wir uns allein nochmal auf und wanderten durch den Park, da wusste man gar nicht was man zuerst fotografieren sollte! Das war sicher eins der Highlights unseres Trips bis jetzt!

Von dort fuhren wir weiter an die Küste nach Mission Beach und fanden einen kleinen netten Campground direkt am Strand. Am Spätnachmittag gab es leckerste mexikanische Fajitas mit Prawns und Meerblick. Leider kam kurz drauf der nächste heftige Regen, so dass wir pitschnass von unserem anschliessenden Strandspaziergang zurückkamen.

Auch am Morgen war es nicht viel besser, deswegen fuhren wir bald weiter. Nach einem Zwischenstopp bei den Murry Falls und in Ingham (Infocenter und Library) gings zu den Wallaman Falls NP, dem höchsten Wasserfall Australiens. Wir kamen erst in der Dämmerung an, die 40 km von Ingham sind ziemlich kurvig, steil und teilweise ungeteert und ziehen sich ganz schön… Leider wird es hier immer schon um 6 dunkel, so dass wir meistens im Dunklen kochen und essen. Im Camper haben wir zwar Licht, aber da muss man immer ganz schön mit den Viechern aufpassen, sonst hat man das Auto voller Mücken und Falter und muss hinterher auf die Jagd gehen… Naja es gab auf jeden Fall mal wieder im Dunklen essen.

Den Wasserfall sahen wir also erst am nächsten Morgen als wir zum Lookout fuhren und von dort die 1,6 km runter in die Schlucht zum Fuss des Wasserfalls gekraxelt sind. Der Wasserfall ist 280 m hoch und fällt in einen 20 m tiefen Pool, ziemlich beeindruckend. In der Schlucht unten wächst dichter Regenwald und  die Luft ist ganz feucht. Genau zur richtigen Zeit kam dann auch die Sonne immer mal wieder durch und es gab 2 schöne Regenbögen in der Gischt! Leider hatten wir den  schweisstreibenden Aufstieg noch vor uns!
Da wir mal wieder Wäsche waschen mussten, suchten wir einen Campingplatz und landeten am Balgal Beach: ein bisschen am Pool liegen, lesen… Wie gesagt jetzt regnet es mal wieder…

Update, bisher noch kein Internet gefunden, also gibt’s noch ein bisschen mehr:

Morgens sind wir nach Northshore ein kleiner Ort vor Townsville zum Einkaufen auf einen Farmers Markt gefahren. Ganz nett aber ganz schön teuer, das Einzige was günstig zu haben war sind Ananas (3 Stück für 5 $!) und Passionsfrüchte (eine Riesentüte für 4 $). Da haben wir gleich mal zugeschlagen. Schöne tropische Früchte gibt’s hier; neulich hatten wir Mangosteen und Rambutan und kleine süsse Bananen am Strassenrand mitgenommen – hmm!
Ich musste auf jeden Fall an den schönen Freiburger Münstermarkt denken – Spargel und Erdbeeren müsste es doch schon geben, oder?!? Das wär natürlich auch nicht schlecht! Leider erst nächstes Jahr wieder ;-(… By the way: wie soll ich eigentlich meinen Geburtstag ohne Erdbeertörtchen standesgemäss feiern??? Auf den Fijis wird es wohl keine geben…

In Townsville angekommen haben wir uns erst mal einen Überblick über die Stadt vom Castle Hill Lookout aus verschafft. Dann lagen wir endlich mal wieder in der Sonne am Rockpool, einem kostenlosen öffentlichen Meerwasserpool. Das Wasser wird wegen der Stinger gefiltert. Später haben wir pünktlich zum Sonnenuntergang an einem der öffentlichen BBQs unseren Schwertfisch vom Markt mit Maiskolben und Süsskartoffeln gegrillt. Morgen wollen wir einen Ausflug auf die Magnetic Island machen. Vielleicht haben wir dort ja Glück und können Schnorcheln?!?